Von Karfreitag bis Ostermontag. Das feiern die Christen ab heute – und warum.
Karfreitag
Am Karfreitag wird Jesus ans Kreuz geschlagen. Ein strenger Bußtag für Katholiken.
Was ist passiert? In der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag wird Jesus verhaftet, verhört und gefoltert. Er wird ausgepeitscht und man drückt ihm eine Dornenkrone auf den Kopf. Frühmorgens verurteilt der römische Statthalter Pontius Pilatus Jesus zum Tode durch das Kreuz. Jesus muss das Kreuz selbst tragen, bricht dreimal unter der Last zusammen, bis er endlich das Ziel, Golgota erreicht. Dort wird Jesus um 9 Uhr erbarmungslos ans Kreuz genagelt und beginnt zu beten: „Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“ Um 15 Uhr stirbt Jesus, Getreue bestatten ihn in einem Felsengrab.
Wie wird gefeiert? Für Katholiken ist der Karfreitag ein strenger Bußtag, es darf nur Fisch aber kein Fleisch gegessen werden. Für evangelische Christen ist es der höchste Feiertag des Jahres, an dem sogar Sportveranstaltungen verboten sind. In vielen Kirchen beten Gläubige den Kreuzweg mit 14 Stationen.
Welche Bräuche gibt es? Theater haben an diesem Tag geschlossen, auch im ORF herrscht an diesem Tag Werbefreiheit. Außerdem wird das Programm um 15 Uhr, der Sterbestunde Christi, für kurze Zeit unterbrochen und eine Gedenkminute abgehalten.
Karsamstag
Der Karsamstag ist der Tag nach Jesus Tod und seiner Grabesruhe.
Was ist passiert? Vor Jesus Felsengrab werden Wachen positioniert. Man fürchtet, Anhänger könnten den Leichnam stehlen. Die verstecken sich allerdings, aus Angst, selbst den Kreuztod zu sterben und haben alle Hoffnung auf den Retter begraben. Laut Nikodemus-Evangelium steigt Jesus in die Unterwelt hinab, lässt Engel den Satan fesseln und führt Adam sowie alle Gerechten ins Paradies.
Wie wird gefeiert? Der Karsamstag ist der letzte Tag der 40-tägigen Fastenzeit. An diesem Tag finden keine Messen statt – es werden nur die sogenannten „Trauermetten“ gehalten.
Welche Bräuche gibt es? Karsamstag ist ein Tag der Vorbereitung für die Osterfeiertage. Man bäckt an diesem Tag traditionell Osterlamm, Osterzopf oder Ostertorte und bemalt Ostereier. Erbsen sollen an diesem Tag gesät und schwere Gegenstände gehoben werden, das bringt angeblich Kraft. Wer am Karsamstag ein Hufeisen an die Tür nagelt, ist mit Glück gesegnet. Am Abend des Karsamstags werden an vielen Orten auch Osterfeuer entzündet. Dieser Brauch ist übrigens, wie viele in der katholischen Kirche, auf heidnische Riten zurückzuführen.
Ostersonntag
Wir feiern am höchsten christlichen Feiertag die Auferstehung Jesu.
Was ist passiert? Am frühen Morgen werden die Grabwächter von einem Erdbeben überrascht und laufen erschrocken davon. Das Felsengrab öffnet sich. Maria Magdalena, Petrus und Johannes sehen, dass das Grab leer ist. Maria Magdalena begegnet dem von den Toten auferstandenen Jesus und spricht sogar mit ihm.
Wie wird gefeiert? Jesus Christus hat den Tod besiegt, was für Gläubige ewiges Leben bedeutet. Dementsprechend wird die Auferstehung Jesu in den Ostermessen gefeiert.
Welche Bräuche gibt es? Kinder suchen Ostereier und freuen sich über die Geschenke, die der Osterhase vorher sorgfältig versteckt hat. Und laute Böller verkünden am Ostersonntag vielerorts die Botschaft: „Christ ist auferstanden!“
Ostermontag
Ein zusätzlicher Feiertag. Die Nachricht von der Auferstehung hat sich verbreitet.
Was ist passiert? In der jungen, christlichen Gemeinde von Jerusalem hat sich die Nachricht von der Auferstehung Jesu wie Lauffeuer verbreitet. Die Anhänger schöpfen neue Hoffnung, die Trauernden fühlen sich getröstet. Zwei der Apostel machen sich auf den Weg nach Emmaus, wo sie Jesus begegnen, ihn aber zunächst nicht erkennen. Erst als sie in ein Gasthaus einkehren und Jesus ein Brot bricht, wird ihnen klar: Er ist es!
Wie wird gefeiert? In der Kirche werden weitere Messen abgehalten, dieser Feiertag soll noch einmal die Bedeutung des Osterfestes aufzeigen.
Welche Bräuche gibt es? Osterspiele, Ostereier und Osterhase stehen auch an diesem Tag im Mittelpunkt. Ostermontag ist ein traditioneller Ausflugstag.