Vor 20 Jahren wurde der berühmte Mann aus dem Eis gefunden.
5.300 Jahre war er in Eis verpackt, am 19. September 1991 entdeckte ein Ehepaar den ausgedörrten Eismenschen im Schnee auf 3.210 Metern Höhe. Genau an der Grenze zwischen Österreich und Italien.
In den Medien wurde der Fund anfangs recht sperrig als „Similaun-Mann“ bezeichnet, aber erst der Geistesblitz von ÖSTERREICH-Reporter Karl Wendl machte die Leiche weltbekannt: Er mischte „Yeti“ und „Ötztal“, raus kam der Kosename Ötzi.
Schelte
„Denn diese ausgetrocknete, grässlich anzusehende Leiche musste lieblicher werden, um daraus eine gute Story zu machen“, dachte sich der erfinderische Journalist. Sein damaliger Chefredakteur meinte zwar, „Wendl, du Trottl – daraus wird nie was“. Der Rest ist Geschichte. Ein bisschen ärgert sich Wendl aber schon, seine Idee nicht zu Geld gemacht zu haben: „Hätte ich ‚Ötzi‘ schützen lassen, wäre ich heute vielleicht Millionär ...“
Geht man nach dem Google-Ranking, kommt nach Mozart (100 Millionen Einträge) und Red Bull (45 Millionen) bereits Ötzi.
Karl Wendl wird jetzt eine späte Ehre zu Teil: Denn auch er steht im Zentrum der Feierlichkeiten direkt an der Fundstelle – gemeinsam mit Extrem-Bergsteiger Reinhold Messner und der Ötzi-Entdeckerin.