Wintertraumland ade: Grüne Wiesen statt Pisten.
Österreichs Skigebiete sitzen am Trockenen. Seit über einem Monat gab es keinen Niederschlag. Die meisten Ski-Openings sind abgesagt.
Kein Schnee
Obertauern gilt eigentlich als Schneeloch. Das Top-Skigebiet (es liegt auf über 1.700 Metern) steht exemplarisch für das aktuelle Dilemma der Winterskiorte: Überall braune Pisten. Kein Schnee. Auch die künstliche Beschneiung funktioniert nicht – denn es ist zu warm. Trotzdem soll am 26.11.2011 die Ski-Saison starten.
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Innsbruck (T): 6 Grad und Sonne.
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St. Anton (T): Braune Pisten.
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Hinterglemm (S): Wie im Frühling.
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St. Johann (S): Schneeflecken.
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Eine ähnliche Situation herrscht im Kühtai: Am Samstag war der Auftakt zur Carving-Saison geplant – dieses Ski-Opening wurde auch verschoben. Wie beim Domino sitzt ein Ski-Opening nach dem anderen am „Trockenen“.
Das lange Warten auf den ersten Schnee verbreitet in den Winterskiorten Nervosität. Auch in den nächsten zehn Tagen ist der Wintertraum nicht in Sicht. „Die Inversionswetterlage macht eine Beschneiung ab 1.500 Meter nicht möglich“, so Franz Hörl, Sprecher der Seilbahnen Tirol. „Wir brauchen Temperaturen zwischen minus ein Grad und drei Grad plus, um mit der Beschneiung starten zu können“, so Hörl.
Der desaströse Schneemangel hat mehrere Gründe: Dieses Jahr stecken Skigebiete in einer Zwickmühle. Es gibt seit über 32 Tagen keinen Niederschlag (längste Periode seit 1978), auch in der kommenden Woche ist keiner zu erwarten. Beschneien ist auch nicht möglich – denn es ist einfach zu warm. Auf über 1.000 Metern hat es 10 (!) Grad plus.
Ausnahmejahr 2011: Warm und kein Niederschlag
- Im Westen liegen die Temperaturen um sieben Grad höher als im November üblich. Paradox: Im Osten liegen die Temperaturen unter dem Mittelwert. Am Wochenende kommt zwar ein wenig Regen. Auch eine Mini-Schneedecke von ein bis drei Zentimetern könnte sich entlang der Alpennordseite bilden. Aber den Skigebieten wird das nicht viel helfen.
- Ein ausgedehntes beständiges Hochdruckgebiet über Europa blockiert seit drei Wochen den Vorstoß von atlantischen Tiefdruckgebieten. „Die letzten flächendeckenden Niederschläge gab es am 26. Oktober“, sagt Klimatologe Alexander Orlik vom ZAMG. „In Innsbruck regnete es sogar seit dem 20. Oktober nicht mehr.“
Bis 8. Dezember muss es schneien – sonst Krise
Noch sind die Hoteliers und Bergbahnen-Betreiber gelassen. Krisenstimmung kommt erst auf, wenn am 8. Dezember die Pisten noch immer grün sind. „Da wird’s aus betriebswirtschaftlicher Sicht kritisch, weil auch die Buchungen für Weihnachten dann wackeln“, so Ernst Brandstätter, Bergbahnen-Chef in der Flachau. Jetzt hilft nur mehr beten.