Weil sie Angst vor Übergriffen haben, decken sich immer mehr Österreicher mit Waffen ein.
Morde auf offener Straße. Übergriffe in U-Bahnen. Brutale Überfälle in Wohnungen und Häusern. Obwohl laut offizieller Statistik die Kriminalitätsrate 2015 zurückgegangen ist (minus 1,9 %), sorgen spektakuläre Verbrechen bei der Mehrheit der Österreicher für ein anderes Gefühl. Die Folge: Tausende Österreicher haben sich zum eigenen Schutz in den letzten Monaten selbst bewaffnet. Die Details:
- Schon jetzt (Stichtag 4. Juli) gibt es laut Innenministerium 282.135 Waffenbesitzer in Österreich. Ein Jahr zuvor waren es um 28.218 weniger! Die meisten Waffen-Besitzer leben in Niederösterreich (73.190).
Riesige Nachfrage nach Revolvern, Pistolen & Co.
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Bei den im Umlauf befindlichen Waffen kratzen wir mit 957.301 Stücken bereits an der Millionen-Grenze. Im Juli 2015 waren es noch 63.544 weniger!
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Besonders stark nachgefragt sind dabei Waffen der Kategorie B (Revolver, Pistolen), für die eine Waffenverlässlichkeitsprüfung notwendig ist. „Für diese verzeichnete nur das Kuratorium für Verkehrssicherheit im Vorjahr einen 400 %igen Anstieg“, sagt Johanna Karner vom KFV.
Österreicher nehmen Sicherheit selbst in die Hand
- Und auch bei den nicht meldungspflichtigen Waffen, etwa Pfeffersprays, oder auch bei Schrillalarmen gab es laut Branchen-Insidern verstärkte Nachfrage.
Laut Robert Siegert, Sprecher des Waffenfachhandels in der Wirtschaftskammer, begründeten viele ihre Waffen-Anschaffung mit der aktuellen Flüchtlingskrise: „Viele Kunden hatten das Gefühl, dass der Staat sie nicht richtig schützt und sie das selbst übernehmen wollten“, so Siegert.
D. Müllejans