Viel zu oft

Österreicher pfeifen auf die Gurtpflicht

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Im Jahr 2010 gab es bisher 58 Tote bei Unfällen ohne Anschnallen.

Nach 20 Jahren Gurtanlegepflicht schnallen sich die heimischen Autofahrer immer noch zu selten an. Das kostet viel zu oft Leben: "Unter den heuer bisher 493 tödlich Verunglückten waren 58 Fahrer bzw. Mitfahrer nicht angegurtet", sagte ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger am Donnerstag.

Brave Vorarlberger und Kärntner
Die meisten nicht angeschnallten Autolenker oder Beifahrer sind in Niederösterreich verunglückt (25), gefolgt von der Steiermark (9), Salzburg (8), Oberösterreich (5), Tirol (4), vom Burgenland (3) sowie Vorarlberg und Kärnten (jeweils 2). Nur in Wien gab es bisher keinen einschlägigen Unfall. Die Zahlen stammen aus der Verkehrsunfallstatistik des Innenministeriums (bis inklusive 14. November 2010).

Die bei einem Unfall freiwerdenden Kräfte sind schon bei Tempo 30 enorm: Ein nicht angeschnallter Pkw-Insasse müsste imstande sein, bei einem Aufprall mindestens das Zehnfache seines Körpergewichtes mit den Armen und Beinen abzustützen - unmöglich.

Gurtanlegepflicht seit 1976
Die Gurtanlegepflicht für die Insassen auf den Vordersitzen eines Pkw besteht seit 15. Juli 1976, mit Strafandrohung seit 1. Juli 1984. 1985 waren laut ÖAMTC um 317 Verkehrstote weniger zu beklagen als im Jahr davor. Seit 28. Juli 1990 gilt die Gurtanlegepflicht für alle Insassen eines Pkw. Zuletzt wurden 2005 die Strafen für das Nichtverwenden auf 35 Euro erhöht.

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