Unter den Toten von Moskau ist auch ein Familienvater aus Wien.
Nikolai Ivanov (41), Manager der Möbelfirma Bene, hatte gerade sein Gepäck vom Förderband geholt, als es passierte. Er rollte seinen Koffer ins Menschengetümmel der Ankunftshalle, wo bereits sein Chauffeur wartete, spazierte dabei nichts ahnend an der Attentäterin vorbei. Ivanov telefonierte mit seiner Ehefrau in Österreich: „Ich bin sicher gelandet“ – da öffnete die Terroristin eine Handtasche und zündete die 7-Kilo-Höllenmaschine. Der Manager aus Wien, der seit Anfang 2010 für Bene arbeitet, wurde von der Wucht der Explosion voll getroffen, dürfte wohl auf der Stelle tot gewesen sein.
Erst nach 24 Stunden identifiziert
Mehr als 24 Stunden dauerte es, bis der Österreicher schließlich identifiziert werden konnte. Erst Dienstag am späten Nachmittag bestätigte zuerst das bulgarische Außenministerium, dass es sich bei dem toten Österreicher um Ivanov handelt. Der Manager besitzt sowohl die österreichische als auch die bulgarische Staatsbürgerschaft. Ivanov zog vor Jahren mit seiner Frau Atanaska von Sofia nach Wien. Der zweijährige Sohn des Paares wurde in Österreich geboren und war der ganze Stolz des Managers.
"Wir sind alle geschockt"
Etwa zeitgleich mit den Behörden in Bulgarien (die auch die Eltern Ivanovs verständigten) bestätigte auch die Möbelfirma Bene gegenüber ÖSTERREICH den Tod ihres Mitarbeiters: "Leider stimmt es, wir haben bis zuletzt gehofft, dass es nicht so ist“, sagte Karin Golliasch, Sprecherin der Firma: "Nikolai Ivanov war in Moskau für den gesamten kaufmännischen Bereich unseres Unternehmens tätig, reiste regelmäßig nach Russland. Wir sind alle geschockt. Wäre er nur wenige Augenblicke später in die Ankunftshalle gekommen, es wäre nichts passiert.“