Greenpeace-Umfrage

Österreicher wünschen nach Coronakrise einen "grünen Wiederaufbau"

26.05.2020

Von Greenpeace in Auftrag gegebene Umfrage unterstützt NGO-Forderungen für ökosoziale Konjunkturpakete.

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© APA/GEORG HOCHMUTH
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Wien. Der Wunsch der Umwelt-NGO nach ökologisch und sozial ausgerichteten Konjunkturpaketen zur Abfederung der Coronakrise wird durch eine aktuelle Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Akonsult unterstützt. Bei der von Greenpeace in Auftrag gegebenen Erhebung gaben 84 Prozent der 500 befragten Österreicher an, einem "grünen Wiederaufbau" den Vorzug zu geben, berichtete die NGO am Dienstag.
 
Konkret galt es die Zustimmung auf die Aussage "Ich bin dafür, dass das dafür verwendete Steuergeld immer auch dazu beitragen soll, die Klimakrise zu bekämpfen" zu bejahen oder zu verneinen, was dann bei 30 Prozent zu einem klaren "Ja" und 54 zu einem "eher Ja" führte. Nur sechs Prozent der Teilnehmer der von 14. bis 19. Mai online durchgeführten Erhebung lehnten dies mit einem "Nein" ab. 91 Prozent bejahten auch, eine Klimakrise zunehmend selbst zu bemerken - und ein Großteil zeigte sich besorgt über Auswirkungen der Erderhitzung auf Gesundheit und heimische Wirtschaft, hieß es in der entsprechenden Aussendung.
 
Angesprochen auf die extremen Hitzewellen im Sommer und deren negative Auswirkungen auf die Gesundheit, beantworteten rund vier von zehn zu befürchten, dass dadurch auch eine gesundheitliche Gefahr entstehend könnte. Frauen waren hier deutlich besorgter als Männer. Eher negative Auswirkungen auf die Gesundheit äußerten weitere 46 Prozent. 80 Prozent bejahten es, dass sie sich um Tourismus und Landwirtschaft sorgen würden,
 
Dass in Krisenzeiten von der Regierung neben ökologischen auch soziale Lösungen gefordert werden, zeigte die Antwort auf die Aussage "Ich bin dafür, dass ausschließlich jene Unternehmen Hilfszahlungen erhalten sollen, die sich an faire Arbeitsrahmenbedingungen, wie z. B. Kollektivverträge halten", die von 90 Prozent bejaht wurde. Für eine volle Ablehnung konnten sich hier nur zwei Prozent der Teilnehmer erwärmen.
 
"Milliarden unseres Steuergeldes in fossile, klimaschädliche Industrien zu pumpen, wird nicht mehr akzeptiert. Die kommenden Konjunkturpakete müssen in nachhaltige und klimafreundliche Bereiche wie öffentlichen Verkehr und den Ausbau von erneuerbaren Energien fließen", folgerte Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace, aus den Ergebnissen der Umfrage.
 
84 Prozent bejahten zudem die Notwendigkeit einer klimafreundlichen Steuerreform: "Die Menschen nehmen dabei richtigerweise die Regierung in die Verantwortung: 93 Prozent der ÖsterreicherInnen fordern von der Politik Rahmenbedingungen, die klimafreundliches Verhalten einfach und kostengünstig machen", teilte Duregger mit. Weitere 85 Prozent zeigen sich zustimmend, dass staatliche Hilfen für Fluggesellschaften an stärkere Klimaschutzbedingungen geknüpft sein müssen.
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