Im August verunglückte ein Flugzeug in Madrid - 153 Menschen starben. Die Landeklappen waren defekt - ein ähnliches Problem hatte ein Austro-Jet.
Im Zuge der Spanair-Katastrophe vom 20. August ist am Sonntag ein ähnlicher Vorfall mit einem österreichischen Flugzeug vom Vorjahr bekanntgeworden. Wie berichtet, war die Spanair-Maschine des Typs McDonnell Douglas MD-82 wegen nicht ausgefahrener Landeklappen während des Startvorgangs abgestürzt und zerschellt. Ein fast baugleicher Flieger des Typs MD-83 einer österreichischen Chartergesellschaft hatte im Vorjahr dasselbe Problem, wobei das Startmanöver in dem Fall aber glückte, berichtete "El Pais" am Sonntag.
Vorfall auf Lanzarote
Zugetragen habe sich der Vorfall im Juni
2007 auf Lanzarote, so die Zeitung. Wie bei der Spanair-Unglücksmaschine
habe auch damals der Alarm, der darauf hinweist, dass die für genügend
Auftrieb benötigten Klappen nicht ausgefahren sind, nicht funktioniert. Das
österreichische Flugzeug sei daraufhin mit Mühe abgehoben und knapp über
eine Autobahn und ein Industriegelände hinweggeflogen.
Stärkere Triebwerke
Dass der Startvorgang in diesem Fall
geglückt sei, führt "El Pais" unter Berufung auf
Luftfahrtexperten auf mehrere Faktoren zurück: Die MD-83 habe stärkere
Triebwerke als die Spanair-Maschine und sei weniger beladen gewesen.
Außerdem habe sie beim Start Gegenwind gehabt und sei von der Höhe des
Meeresspiegels abgehoben. Bei der Spanair-Maschine dagegen wurde der Start
durch einen leichten Rückenwind und die Höhenlage Madrids erschwert.
Kritik übte die Zeitung in dem Zusammenhang an der Arbeit der spanischen Kommission zur Aufklärung von Flugzeugunglücken (CIAIAC): Diese habe mehr als ein Jahr nach dem Zwischenfall ihre Ermittlungen noch immer nicht abgeschlossen, beklagte das Blatt. Dagegen habe die betroffene österreichische Firma bereits im Jänner 2008 einen eigenen Bericht vorgelegt, die spanischen Behörden seien aber untätig geblieben.