Bei einem Juwelier-Coup machten drei sportliche Räuber saftige Beute. Die Täter hätten auch Potenzial für Olympische Spiele.
Die Täter dürften gewusst haben, wo man fette Beute macht: Sie räumten am 9. April den eher unscheinbaren Juwelier Yasemin Özdemir in der Wallensteinstraße (Wien-Brigittenau) aus. Und türmten mit Schmuckstücken – im Wert eines sechsstelligen Euro-Betrages.
Jetzt, fast drei Wochen später, bittet die Kripo um Hinweise: Die Fahndung nach dem Trio blieb erfolglos – und erst jetzt gab die Staatsanwaltschaft grünes Licht für die Veröffentlichung von Bildern des Überfalls. Sie zeigen, wie professionell die Täter vorgingen. Und legen nahe, dass man es mit gut trainierten Buschen zu tun hat:
Sprung
Gegen 17.45 Uhr betrat das Trio das Schmuckgeschäft, das –
wie viele türkische Juweliere – auf Goldpreziosen spezialisiert ist. Während
zwei Räuber sich an den Verkaufsvitrinen bedienten, sprang der dritte
gekonnt über den Verkaufstresen, um an die wirklich wertvollen Halsketten,
Armbänder, Ohrringe und Armreifen zu kommen.
Ausgekundschaftet
Vom Lärm alarmiert, kam in diesem Moment der
36-jährige Besitzer in den Verkaufsraum – und schaute prompt in den Lauf
einer Pistole. Was die Räuber nicht wussten: Der Juwelier (der später angab,
sein Geschäft sei vor der Tat ausgekundschaftet worden) hatte bereits den
Alarmknopf gedrückt; Sekunden später ging die Sirene. Darauf türmten die
Täter, mit Plastiksäcken voller Gold. Die Polizei war rasch da, doch das
sportliche Trio war bereits über alle Berge.
Hinweise
Die Männer – vermutlich Südeuropäer, 20 bis 30 Jahre alt
– dürften jedoch Probleme haben, die Beute abzusetzen: Denn alle
Schmuckstücke sind mit der „Firmenpunzierung“ E+O markiert. Das LKA Wien
Außenstelle Ost bittet um Hinweise unter 01-31310 62800. Zwei Täter waren 170 bis 175 cm groß, einer etwas kleiner. Sie trugen Sportbekleidung sowie Baseballkappen – und auffällige Sportschuhe.