Falsche Grenzziehung

Ötzi ist doch ein Österreicher!

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Der Steinzeitjäger wurde nicht auf Süd-, sondern auf Nordtiroler Gebiet entdeckt. Das haben jetzt Forscher herausgefunden.

Wie die Forscher auf das Ergebnis kamen? Durch einen Irrtum: eine fehlerhafte Grenzziehung, die nicht dem Staatsvertrag von 1919 zwischen Italien und Österreich entsprochen hat. Dadurch ist der Fundort der 5.300 Jahre alten Mumie im Dezember 1991 irrtümlich italienischem Staatsgebiet zugeordnet worden:

Nach einer Vermessung war am 1. Oktober 1991 festgestellt worden, dass Ötzi 92,55 Meter von der Staatsgrenze entfernt auf italienischem Gebiet gefunden worden ist. Doch so eindeutig war das doch nicht, wie ein Protokoll vom Dezember 1991 beweist.

Gerade Linie statt Ausbuchtung
Eine Expertenrunde notiert damals, dasslLaut Staatsvertrag die Grenze im Bereich Klopaier Spitze bis zum Gipfel der Dreiherrnspitze eigentlich entlang der Wasserscheide verlaufen hätte müssen. Doch der Grenzregelungsausschuss hat sich nicht daran gehalten. Eine Ausbuchtung war 1922 einfach durch eine gerade Linie ersetzt worden. Dadurch ist 70 Jahre später Ötzis Fundort in Italien gelegen.

Aus politischen Gründen gefälscht
Man hat zwar damals über die falsche Grenze diskutiert, doch vor allem aus politischen Gründen (Südtirol-Autonomie, Europäische Integration, mögliche italienische Gegenforderungen) haben die Teilnehmer davon abgesehen. Und so hat man übereinstimmend beschlossen "dass die Fundstelle des Mannes vom Hauslabjoch auf italienischem Staatsgebiet liegt

Ein am 1. September 2006 in Kraft getretener Grenzvertrag zwischen Österreich und Italien hat jetzt die Debatte noch einmal ins Rollen gebracht. 87 Jahre nach dem Staatsvertrag von St. Germain, wo die Teilung Tirols beschlossen und die neue Grenze gezogen wurde, definiert das Gesetz endgültig die Grenzziehung.

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