Am 3. April wurde Oliver (5) in Wetzelsdorf bei Graz entführt. Seither ist sein Vater mit ihm untergetaucht. Mutter Marion W. (39) bangt um ihren Sohn. „Er ist irgendwo in Dänemark, aber wo, weiß ich nicht“, sagt Marion W. zu ÖSTERREICH.
Am Montag hatte Oliver offenbar große Sehnsucht nach seiner Mama. Der Fünfjährige meldete sich am Handy bei seiner Mutter. „Ich bin mir ganz sicher, dass es der Wunsch von Oliver war. Denn beim ersten Läuten kam ich etwas zu spät zum Telefon, daraufhin hat es Olivers Vater gleich nochmals versucht“, erzählt Marion W.
Nur drei Mal durfte Oliver mit Mama telefonieren
Für kurze drei Minuten durfte die Grazerin mit ihrem Sohn sprechen – es war das dritte Telefonat innerhalb von 14 Tagen. Man braucht kein Kinderpsychologe zu sein, um zu wissen, dass ein Fünfjähriger mehr Kontakt zu seiner Mutter benötigt.
„Diese Telefonate sind richtig hart. Auf der einen Seite freue ich mich, Olivers Stimme zu hören. Andererseits merke ich, dass er nicht so redet wie gewohnt“, sagt Marion W. „Aber wenigstens konnte ich Oliver sagen, dass ich ihn vermisse, dass alles wieder gut wird und ich ihn sehr lieb habe.“
Oliver glaubt, so der Eindruck der verzweifelten Mutter, dass er seinen Vater in Dänemark besucht, nur auf Urlaub hier ist und bald in sein altes Leben zurückkehren wird.
Allerdings ist die rechtliche Situation nach wie vor verzwickt. Die dänischen Behörden müssen innerhalb von fünf Wochen über einen Antrag nach dem internationalen Haager Kindesentführungsübereinkommen entscheiden. „Nicht nur Eltern auch Kinder haben Rechte. An Olivers Rechte denken die Dänen offenbar bis jetzt nicht“, klagt Marion W.