In Schärding hat sich die Hochwassersituation in der Nacht auf Montag weiter zugespitzt. Der Inn überflutete kurz nach Mitternacht die Dammkrone und erreichte in der Früh einen Pegelstand von 9,90 Meter, Tendenz weiter steigend. Die Prognose liegt bei 10,70 Metern. Rund 210 Häuser wurden laut Feuerwehr überflutet, manche bis zum ersten Stock.
Vielerorts musste aus Sicherheitsgründen der Strom abgeschaltet werden. Zahlreiche Bewohner wurden evakuiert, einige blieben aber auch in den Gebäuden und zogen sich in die oberen Stockwerke zurück.
Die Schärdinger sind zwar hochwassererprobt, das Ausmaß hat sie dennoch geschockt. Die Feuerwehren versuchten, das Wasser mit tausenden Sandsäcken, Pumpen und gewaltigem Personalaufgebot so weit wie möglich hintanzuhalten. Rund 200 Helfer von 20 Ortsgruppen standen Montagfrüh teils bereits seit 50 Stunden im Einsatz. Die bayerische Partnerstadt Grafenau hat zudem Verstärkung geschickt.
Man war gewarnt und doch überraschte die Wucht der Katastrophe: „Die Menschen haben noch geschlafen, als die Bäche und Flüsse plötzlich zur reißenden Gefahr wurden“, so der Feuerwehrchef von Pettenbach, Martin Kirner. Donau, Inn, Steyr, Traun, Enns – überall stiegen die Pegel um bis zu drei Meter. Die Wassermassen schlossen im Innviertel und Salzkammergut ganze Orte ein oder setzten sie wie in Friedburg bei Braunau bis zum Giebel unter Wasser.
In Steyr wurden alle ufernahen Häuser geräumt. In Ettenau evakuierten die Retter den gesamten Ort, da der Damm zur Salzach zu bersten drohte. 40 Straßen wurden überflutet, Lenker saßen in den Autos fest. In Ebensee am Traunsee musste das Bundesheer zu Hilfe gerufen werden, um ein Altenheim zu evakuieren. Mondsee und Attersee traten aus den Ufern.
Rund 1.200 Mal rückten die Feuerwehren aus. Doch das große Bangen galt der Nacht: Eine 11 Meter große Flutwelle rollte auf OÖ zu ...
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"Lage so dramatisch wie nie"
Die Schäden in OÖ liegen auf Jahrhundertniveau. Und noch immer keine Entwarnung.
„Eine nie da gewesene Verwüstung, die Lage ist dramatisch wie noch nie“, so LR Rudi Anschober (Grüne) am Sonntagnachmittag. „Eine neue Jahrhundertkatastrophe.“ Es sollte noch schlimmer kommen: Die Dreiflüssestadt Passau, an der Grenze gelegen und Indikator für OÖ, versank in einer elf Meter hohen Flutwelle. Und diese rollte über Inn und Donau auch auf Schärding, Braunau und den Zentralraum zu. LH Josef Pühringer versprach Hilfe.
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