Party am Alsergrund eskalierte
Opfer (23) sticht 3 Vergewaltiger nieder
07.05.2014
Blutiges Massaker nach einer Party in Wien. Hier alle Hintergründe zur Horror-Tat.
Unfassbare Szenen Mittwochmorgen in Wien-Alsergrund. Es ist kurz vor 7 Uhr in der Früh, als eine private Party zwischen drei jungen Männern und einer Frau eskaliert und in einem Blutbad endet. Die anfangs sexuell aufgeheizte Stimmung kippt plötzlich, die 23-jährige Petra A. (Name geändert) wird von den drei Männern sexuell bedroht, es soll auch zu einem Vergewaltigungsversuch gekommen sein.
Doch in ihrer eigenen Wohnung weiß sie sich zu wehren. Die Wienerin sieht rot, greift nach dem Küchenmesser, dann sticht wie von Sinnen zu und richtet ein Massaker an. Bilanz: Zwei Männer sind schwer verletzt, schweben in Lebensgefahr, einer erleidet einen Knöchelbruch und auch sie selbst bleibt verletzt liegen. Wenige Minuten später trifft die Rettung ein.
Vier Männer und zwei Frauen wollen Spaß
"Die Tatnacht haben wir bereits rekonstruiert", so Polizeisprecher Thomas Keiblinger. So lief es ab. Es sollte ein lustiger Abend werden. Flüchtig kannten sich die insgesamt vier Männer und die beiden Frauen vom Weggehen. Petra A. ist eine der beiden, die 23-Jährige ist Single, sieht gut aus, flirtet auch gern.
Man trifft sich also in einem trendigen Lokal, Alkohol lockert die Stimmung, die Stunden fliegen dahin. Dann noch ein Lokal, und noch eines, schließlich ist es weit nach Mitternacht, das letzte Lokal nahe Petras Wohnung ist bereits zu.
Dann, um kurz nach 5 Uhr morgens, die verhängnisvolle Einladung in ihre Wohnung. Es ist eine ruhige Wohnung mitten im neunten Wiener Gemeindebezirk. Hier will man weiterfeiern, weitertrinken und Spaß haben. Ein Pärchen absentiert sich auch bald von der großen Gruppe, geht in ein Nebenzimmer. Übrig bleiben Petra und die drei Männer. Sie sind 19, 20 und 21 Jahre - betrunken sind zu diesem Zeitpunkt offenbar alle vier.
6 Uhr, Mittwoch: Der Vergewaltigungsversuch
Dann, zwischen sechs und sieben Uhr früh, wollen die drei Männer ihre Party mit einem sexuellen Ausflug gebührend abschließen. Doch Petra will nicht. "Sie räumte sofort ein, für die Verletzungen verantwortlich zu sein" schildert ein Polizist die erste Reaktion der gebürtigen Serbin beim Eintreffen der Polizei. Die Bilanz ihres Abwehrversuches: Ein Stich in die linke Niere eines Mannes, mehrere Stiche in den Bereich des Oberbauchs bei beiden Männern, der dritte wurde heftig am Knie verletzt und sie selbst erlitt ebenfalls ein paar Stichwunden, allerdings nur oberflächlich, so die Auskunft des Krankenanstaltenverbundes (KAV).
Heute Einvernahme von allen vier Beteiligten
Noch ehe Polizei und Rettung nach dem Notruf eintreffen, hören auch Nachbarn Petra schreien und sehen sogar zwei Schuhe und ein Handy aus dem Fenster ihrer Wohnung fallen. "Sie hatte aber öfters Streit mit Männern", so ein Nachbar zu ÖSTERREICH. Die vier Opfer wurden in verschiedene Krankenhäuser gebracht. Heute sollen sie einvernommen werden.
E. Kühnert, B. Haas