Jetzt sickerte durch, wer dem jungen ÖBB-Fahrgast eine schallende Ohrfeige gab.
Wien. Die kurze Agenturmeldung las sich so: „Ein Streit über das korrekte Tragen einer Maske ist in der Nacht auf Freitag in einem gerade in den Linzer Hauptbahnhof einfahrenden Zug eskaliert. Eine 42-jährige Wienerin und ein 17-jähriger Schweizer hatten aufeinander eingeschlagen.“
Da keiner den anderen anzeigte, beließ es die Polizei in der Nacht auf Freitag bei der Sache. Die Wienerin selbst twitterte ihr Erlebnis über den Account einer befreundeten Schriftstellerin, sodass man schnell herausfinden konnte, wer der wehrhafte weibliche ÖBB-Fahrgast war: nämlich eine durchaus bekannte ORF- und Ö1-Kulturredakteurin (es gilt die Unschuldsvermutung).
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In dem Beitrag schreibt die Frau, dass sie zum ersten Mal im Leben von einem Mann geschlagen wurde – dass sie ihn davor „im Affekt ohrfeigte“, sei „gewiss ein Fehler gewesen“. Anlass der Handgreiflichkeiten: Zwei 17-Jährige setzten sich zu ihr ins 6er-Abteil: Nur einer kommt ihrer Bitte, wie sie einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, nach. Der andere beginnt, sie mit dem Handy zu filmen und wild zu schimpfen: „Corona-Wahnsinn … Alte crazy bitch.“ Da gehen der ORF-Lady die Nerven durch, der Jugendliche drischt ihr auf den Oberarm.
Der Schaffner alarmiert die Polizei. Eine Beamtin macht angeblich süffisante Bemerkungen über das bauchfreie Outfit der Journalistin. Schließlich wechselt die Frau in ein anderes Abteil, wo wieder zwei Männer sitzen, „die Bier trinken und mich deutlich wissen lassen, dass sie von der Maskenpflicht nichts halten. Ich habe Angst vor dem Volkszorn.“