Richard Grasl machte seine Kandidatur zum ORF-Generaldirektor offiziell.
Paukenschlag im ORF: Richard Grasl wird – wie schon gestern von ÖSTERREICH berichtet – für die Position des ORF-Generaldirektors antreten. Damit startet ein brisantes Politduell zwischen Alexander Wrabetz (SPÖ) und Grasl (ÖVP) um die Spitze des ORF.
Am Donnerstag gegen 12 Uhr mittags machte Grasl seinen Plan vor den Stiftungsräten offiziell: Er wünsche sich „einen positiven Wettbewerb der besten Ideen für den ORF“.
Damit beginnt eine dramatische Aufholjagd um die Stimmenmehrheit im Stiftungsrat: Grasl kann derzeit auf 13 ÖVP-Vertreter bauen, Amtsinhaber Wrabetz setzt auf die Unterstützung von 13 SPÖ-Räten.
Um auf die notwendige Mehrheit von 18 Stimmen zu kommen, müssen jetzt beide Kandidaten unabhängige unentschiedene Mitglieder auf ihre Seite ziehen.
Das ist der Fahrplan für die ORF-Wahl
● 28. Juni – Ausschreibung. Am 28. Juni wird der Posten des ORF-Generaldirektors in der Wiener Zeitung ausgeschrieben.
● 1. Juli – Bewerbungsstart. Am 1. Juli beginnt die Bewerbungsfrist (Ende: 28. Juli).
● 28. Juli – Nachnominierungen. Von 28. Juli bis 1. August können die Stiftungsräte Kandidaten nachnominieren.
● 8. August – Präsentation statt Hearing. Am Tag vor der Wahl werden die Kandidaten in ORF III präsentiert – ein Hearing gibt es nicht.
● 9. August – Wahl. Am 9. August wird der neue ORF-Generaldirektor gewählt.
Alexander Wrabetz’ Kommentar zu Grasl: „Es ist zur Kenntnis zu nehmen. Es werden auch noch andere Bewerber kommen.“
Und: Man werde „auf eine sachliche Art weiter zusammenarbeiten und eine sachliche Arbeitsbasis finden“. Auf die Frage, ob er die ORF-Wahl gewinnen werde, sagte Wrabetz: „Ich bin zuversichtlich.“(saa)