Schon wieder wurden die neuen Tafeln von Unbekannten mit Lack beschmiert.
Bleiburg. Eine Mitte Juli aufgestellte zweisprachige Ortstafel der Südkärntner Stadt Bleiburg/Pliberk (Bezirk Völkermarkt) ist in der Nacht auf Montag erneut von Unbekannten mit Farbe beschmiert worden. Nach Angaben der Polizei wurde der slowenische Ortsname auf beiden Seiten der Tafel mit schwarzem Lack übermalt. „Von den Tätern gibt es noch keine Spur“, so ein Beamter der Polizeiinspektion Bleiburg. „Mit einem starken Mittel sollte der Lack aber abwaschbar sein“, erklärte der Polizist. Es müsse mit der Straßenmeisterei abgeklärt werden, was gemacht wird.
Zweiter Vorfall
Die Ortstafel war erst Mitte Juli, vier Tage,
nachdem sie überhaupt aufgestellt worden war, von Unbekannten mit rosa Farbe
beschmiert worden. Damals war kein materieller Schaden entstanden, die Tafel
wurde gereinigt.
BZÖ-Volksgruppensprecher Stefan Petzner nahm den Vorfall als Anlass, seine Kritik an der Aufstellung der rechtskonformen, zweisprachigen Ortstafeln zu untermauern: „Es zeigt, wie sensibel die Ortstafelfrage ist und wie ablehnend die betroffene Bevölkerung zusätzlichen zweisprachigen Ortstafeln gegenübersteht.“
Chronologie
Indes währt der Streit um die zweisprachigen
Ortstafeln schon lange: Am 28. Dezember 2005 kam die VfGH-Erkenntnis zu
Bleiburg und Bleiburg-Ebersdorf. Beide Ortschaften müssen laut
Höchstrichtern zweisprachige Ortstafeln erhalten. Am 8.Februar 2006
verrückte Jörg Haider die einsprachigen Ortstafeln von Bleiburg um einige
Meter – damit unterlagen sie einer neuen Verordnung, und nicht mehr jener
des VfGH.
Im August desselben Jahres wurden Zusatztafeln montiert, die sich am 9. Juli 2010 als verfassungswidrig herausstellten. Am 13.Juli 2010 wurden schließlich korrekte Tafeln montiert.