121.000 Euro
Osttirol verkauft zwei Berggipfel
09.06.2011
Die Bundesimmobiliengesellschaft will 1,2 Mio. Quadratmeter Ödland loswerden.
Mit nicht alltäglichen Grundstücken können sich bald Interessenten bereichern, wenn sie eine Vorliebe für den Kauf zweier Berggipfel in der 840 Seelen-Gemeinde Kartitsch im Bezirk Lienz bekunden. Dort stehen nämlich die Spitzen des 2.690 Meter hohen "Großen Kinigat" und des 2.600 Meter hohen "Roßkopf" zum Verkauf, bestätigte Josef Außerlechner, Bürgermeister der Osttiroler Gemeinde, Medienberichte am Donnerstag. Kostenpunkt: 121.000 Euro.
Außerlechner: "Warum man verkaufen will, ist mir schleierhaft"
"In Griechenland verkauft man Inseln, in Österreich die Berge", bezog der Ortschef zu seiner Meinung nach skurrilen Situation Stellung. Aufmerksam wurde die Gemeinde im Zuge der Errichtung eines Klettersteigs. Bis 2001 sei die Republik Österreich im Besitz der Berggipfel gewesen, dann habe die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) die Gipfel für einen Preis von 300.000 Euro übernommen. "Warum man die Gipfel jetzt verkaufen will, ist mir schleierhaft", meinte Außerlechner. In diesem Gebiet sei nämlich "nichts zu holen", die rund 1,2 Millionen Quadratmeter seien "Ödland".
Kartitsch meldet öffentliches Interesse an
Bevor die Berggipfel verkauft würden, müsse die BIG allerdings die Gemeinde Kartitsch fragen, schilderte der Bürgermeister. "Wir haben öffentliches Interesse angemeldet", führte er weiter aus. Allerdings wolle man den Betrag von 121.000 Euro nicht bezahlen. Ein symbolischer Betrag von einigen 1.000 Euro sei für Außerlechner denkbar.
Bis 8. Juli sei die Ausschreibung angesetzt. Einem Bericht der "Kleinen Zeitung" zufolge gebe es bereits 20 Interessenten. Sollten die Berggipfel einen neuen Besitzer bekommen, werde sich für die bisherige Nutzung nicht viel ändern. "Einzäunen und abschotten geht natürlich nicht", stellte der Ortschef von Kartitsch klar.