Letzter Kaiser-Sohn

Otto Habsburg: So wird er begraben

05.07.2011

Video-Wände vor Stephansdom: Tausende wollen zu Begräbnis kommen.

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© EPA/Kneffel
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Nächste Woche, Donnerstag, kehrt der Kaisersohn nach Wien zurück und schon jetzt werden immer mehr Details über Aufbahrung und Begräbnis bekannt. Auch wenn es formal kein Staatsbegräbnis ist, da Otto Habsburg nie in Österreich regierte, wird es doch sehr an ein solches erinnern:

Nach dem Requiem in Mariazell nächsten Mittwoch werden die sterblichen Überreste von Otto Habsburg und seiner Frau nach Wien gebracht. Eben dies wird Donnerstagvormittag passieren. Danach gibt es die Möglichkeit, für zwei Tage in der Kapuzinerkirche dem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen. Tag und Nacht wird dafür die Kirche geöffnet sein.

Samstag früh wird der Sarg Otto Habsburgs dann in den Stephansdom gebracht, wo um 15 Uhr der Höhepunkt der Trauerfeierlichkeiten stattfinden wird. Dann nämlich wird Kardinal Christoph Schönborn ein Requiem zelebrieren, Tausende Trauergäste werden erwartet. Mit dabei: Bundespräsident Heinz Fischer, Bundeskanzler Werner Faymann und Vize-Kanzler Michael Spindelegger sowie das Gros der österreichischen Minister, Staatssekretäre und Landeshauptleute. Aus dem Ausland werden Karl Schwarzenberg, der georgische Staatspräsident Micheil Saakaschwili (eine Tochter Ottos ist Botschafterin für Georgien in Deutschland) sowie etliche hochrangige EU-Politiker erwartet. Die Sicherheitsvorkehrungen werden enorm sein.

Rund zweieinhalb Stunden werden die Trauerfeierlichkeiten andauern. Weil so viele Trauernde erwartet werden, wird es (wie beim Begräbnis von Helmut Zilk) vor dem Steffl Video-Leinwände geben.

Nach dem Requiem wird der geschlossene Sarg in einem Trauerzug durch die Wiener Innenstadt in die Kapuzinergruft gebracht. In einer Limousine der Wiener Bestattung.

Jetzt werden Otto Habsburg und seine Frau Regina in einer halbstündigen Zeremonie in der Kapuzinergruft beigesetzt. Seit 378 Jahren werden hier Österreichs Monarchen bestattet, nicht aber ihre Herzen. Eben jenes wurde Otto Habsburg bereits entnommen. Die Herzurne des letzten Kaisersohns wird dann übernächsten Sonntag in der Benediktinerabtei Pannonhalma in Ungarn feierlich beigesetzt.
 

Fünf Tage in Bayern aufgebahrt

Der Sarg steht inmitten der kleinen Sankt Ulrich Kirche in Pöcking (Bayern). Umrahmt wird er von etlichen brennenden Kerzen, dem Reichs- sowie dem Familienwappen der Habsburger und zwei großen Kreuzen aus roten und weißen Rosen – die letzten Geschenke seiner Kinder, Enkel und Urenkel.

Hauptstraße gesperrt
In seiner deutschen Heimatgemeinde Pöcking am Starnberger See begannen gestern die Trauerfeierlichkeiten für Otto Habsburg. Seit Dienstag, 12 Uhr, ist der Leichnam des Verstorbenen in der 5.000-Seelen-Gemeinde aufgebahrt und seitdem kommen Hunderte, um Habsburg die letzte Ehre zu erweisen. Sogar die enge Hauptstraße des Örtchens wurde halbseitig gesperrt, um Platz für die Trauergäste zu schaffen. Die Kirche ist rund um die Uhr geöffnet. Am Samstag findet in St. Pius, ebenfalls in Pöcking, dann das erste von insgesamt fünf Requien für den Verstorbenen statt.

Fünf Requien
Denn Pöcking bedeutet erst den Anfang der Trauerfeierlichkeiten. Anfang nächster Woche wird für Otto Habsburg dann in der Münchner Theatinerkirche ein Requiem zelebriert, am Mittwoch dann in der Basilika Mariazell. In Wien wird sein Körper seine letzte Ruhe finden, die Herzurne wird in Ungarn beigesetzt.

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