Für die auf ungarischer Seite mit Schaum verschmutzte Raab soll es nun laut dem Umweltressort des Landes Steiermark eine Lösung geben.
Mobile Ozonanlagen - moderne Kläranlagen - könnten laut einer Untersuchung der Technischen Universität Wien die Abwässer der an der Raab angesiedelten Lederfabriken reinigen.
Versuchsanlage
Eine Versuchsanlage bei der Feldbacher Lederfabrik
Boxmark soll - wenn es nach Umweltminister Josef Pröll (V) und den
Umweltlandesräten der Steiermark und Burgenland geht - die Wirkung belegen.
Auch seitens der ungarischen Behörden ist man laut steirischen Umweltressort
mit dem Vorhaben einverstanden.
Den Stein ins Rollen brachte das wasserrechtliche Ansuchen um Genehmigung einer Kläranlagenerweiterung von Boxmark im Juni 2006. Das Projekt habe jedoch wegen eines zu niedrigen technischen Standards nicht den Vorstellungen des Umweltministeriums entsprochen, sagte Peter Gspaltl, Referent aus dem Büro des steirischen Landesrats Manfred Wegscheider (S), am Montag. Daher gelangte das Ansuchen erst gar nicht zu der zuständigen Kommission, in der auch ungarische Vertreter ihre Genehmigung erteilen müssten, so Gspaltl.
Verschmutzter Fluss
Unmut über den Schaum, der laut
Boxmark-Geschäftsführer Herbert Schmidt gelegentlich an einer so genannten
Wasserabsturzstelle - einer Geländekante, über die das Wasser in Form
kleiner Kaskaden fließt - rund 30 Kilometer von der Lederfabrik entfernt
auftrete, kommt jedoch seit Jahren seitens der ungarischen Behörden. Diese
wettern gegen drei Lederfabriken an der Raab auf österreichischer Seite, die
angeblich das Wasser verschmutzten. Schmidt erklärte, es sei "lächerlich",
dass die Emissionen seiner Fabrik allein Schuld an dem Schaum seien. Auch
Pollenbildung oder Gülle könnten dazu führen. Daher halte er auch nichts von
der Idee, bei seiner Fabrik die mobile Ozonanlage zu installieren: "Warum
soll man eine Bypassoperation machen, wenn man kein Herzproblem hat?"
Zuflüsse schuld?
Die Möglichkeit, dass es durch weitere
Raab-Zuflüsse wie der Lafnitz, in die ebenfalls diverse Fabriken emittieren,
zu chemischen Reaktionen kommen könne, wollte Schmidt nicht verneinen.
Boxmark halte jedoch die Abwasserordnung ein und habe neben der
gewerberechtlichen auch - wie seiner Ansicht nach teilweise fälschlich
kolportiert wurde - die wasserrechtliche Genehmigung.