Ungarn-Streit

Ozonanlagen gegen Schaum auf Raab-Fluss

10.01.2007

Für die auf ungarischer Seite mit Schaum verschmutzte Raab soll es nun laut dem Umweltressort des Landes Steiermark eine Lösung geben.

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© Pixoi Ltd
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Mobile Ozonanlagen - moderne Kläranlagen - könnten laut einer Untersuchung der Technischen Universität Wien die Abwässer der an der Raab angesiedelten Lederfabriken reinigen.

Versuchsanlage
Eine Versuchsanlage bei der Feldbacher Lederfabrik Boxmark soll - wenn es nach Umweltminister Josef Pröll (V) und den Umweltlandesräten der Steiermark und Burgenland geht - die Wirkung belegen. Auch seitens der ungarischen Behörden ist man laut steirischen Umweltressort mit dem Vorhaben einverstanden.

Den Stein ins Rollen brachte das wasserrechtliche Ansuchen um Genehmigung einer Kläranlagenerweiterung von Boxmark im Juni 2006. Das Projekt habe jedoch wegen eines zu niedrigen technischen Standards nicht den Vorstellungen des Umweltministeriums entsprochen, sagte Peter Gspaltl, Referent aus dem Büro des steirischen Landesrats Manfred Wegscheider (S), am Montag. Daher gelangte das Ansuchen erst gar nicht zu der zuständigen Kommission, in der auch ungarische Vertreter ihre Genehmigung erteilen müssten, so Gspaltl.

Verschmutzter Fluss
Unmut über den Schaum, der laut Boxmark-Geschäftsführer Herbert Schmidt gelegentlich an einer so genannten Wasserabsturzstelle - einer Geländekante, über die das Wasser in Form kleiner Kaskaden fließt - rund 30 Kilometer von der Lederfabrik entfernt auftrete, kommt jedoch seit Jahren seitens der ungarischen Behörden. Diese wettern gegen drei Lederfabriken an der Raab auf österreichischer Seite, die angeblich das Wasser verschmutzten. Schmidt erklärte, es sei "lächerlich", dass die Emissionen seiner Fabrik allein Schuld an dem Schaum seien. Auch Pollenbildung oder Gülle könnten dazu führen. Daher halte er auch nichts von der Idee, bei seiner Fabrik die mobile Ozonanlage zu installieren: "Warum soll man eine Bypassoperation machen, wenn man kein Herzproblem hat?"

Zuflüsse schuld?
Die Möglichkeit, dass es durch weitere Raab-Zuflüsse wie der Lafnitz, in die ebenfalls diverse Fabriken emittieren, zu chemischen Reaktionen kommen könne, wollte Schmidt nicht verneinen. Boxmark halte jedoch die Abwasserordnung ein und habe neben der gewerberechtlichen auch - wie seiner Ansicht nach teilweise fälschlich kolportiert wurde - die wasserrechtliche Genehmigung.

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