Ganz aufgeregt, aber zu Scherzen aufgelegt, kam ein Wiener Pärchen am Donnerstag in die Zentrale der Lotto-Fee: "Wir haben’s geschafft!"
Der Wiener, der den zweithöchsten Solosechser der österreichischen Lotteriengeschichte gewonnen hat, erfuhr erst am Donerstag in der Früh von seinem Glück. Dennoch war er schon um kurz nach 8 Uhr früh bei den österreichischen Lottereien. Verständlicherweise war der Gewinner noch sehr aufgeregt. Einen Verwendungszweck für seinen neugewonnenen Reichtum wusste er noch nicht.
So viel ist bis jetzt von den beiden Mega-Glückspilzen bekannt: Die Mittvierziger hatten zum Frühstück ihre Tipps mit den verlautbarten Gewinnzahlen abgeglichen. Dann dürfte dem Pärchen, auf jeden Fall aber dem Mann, der Atem gestockt sein: Von der 4 bis zum 42er stimmten die Zahlen in einem Kästchen auf seinem Schein überein. Entweder sie wohnen nicht weit von der Lotto-Zentrale am Rennweg - oder sie rasten in ihrer Aufregung förmlich in den 3. Bezirk. Denn kaum hatte der Kundendienstschalter der Lotterien geöffnet, stand das Paar auch schon vor dem Schalter.
"Gleich so viel"
"6 aus 45"-Sprecherin Gerlinde
Wohlauf zu ÖSTERREICH: "Wie die beiden da so standen, meinte sie: 'Ich
spiele so oft und gewinne so wenig', worauf er zurückscherzte: 'Und ich
spiele so selten und gewinne gleich so viel!'" Wie berichtet, gab es beim
Rennen um den fünften Vierfach-Jackpot in der heimischen Lottogeschichte
einen Rekord-Ansturm – statt der erwarteten 14 Millionen wurden insgesamt
15,5 Millionen Tipps abgegeben, sodass sich der Mega-Gewinn von 6,4
schließlich auf exakt 6.647.300,30 Euro erhöhte.
Der Einsatz
Beim Überprüfen der Zahlen stellte sich dann heraus,
dass der Mann neben dem Sechser auch noch einen Dreier hatte, wodurch die
Gewinnsumme noch einmal um die Kleinigkeit von 4,10 Euro mehr wurde. Da
konnten der frisch gebackene Lotto-König und seine Frau bzw. Freundin nur
laut auflachen. Eingesetzt hatte der Sechser-King übrigens 11,30 Euro - für
einen komplett ausgefüllten Lottoschein samt einem Joker. Dabei hat er sich
nicht, wie heute so viele, auf den Lotto-Quicktipp-Computer verlassen,
sondern jedes einzelne Kästchen eigenhändig mit dem Kugelschreiber und
seinen ganz persönlichen Glückszahlen ausgefüllt.
Die Frist
Wie geht es mit dem Pärchen - das sich jetzt jeden
Traum, der sich mit Geld abgelten lässt, erfüllen kann - weiter? Gerlinde
Wohlauf: "Die beiden wollen anonym bleiben und haben sich nur die
Telefonnummer des Großgewinnerbetreuers Erich Populorum geschnappt. Sie
werden sich melden, wenn sie Rat und Unterstützung brauchen." Bis das Geld
auf dem Konto ist, müssen sie allerdings noch eine Frist von vier Wochen
abwarten - viel Zeit für das Erstellen einer Wunschliste vom Auto bis zum
Eigenheim.
Der höchste Lotto-Gewinn geht auf das Konto eines Vorarlbergers, der im Februar 2003 rund 7,2 Millionen Euro gewann.
Zwei Premieren
Bei der Lotto-Ziehung am Mittwoch kam es zur
Premiere nach der Premiere: Nach dem ersten Vierfachjackpot, der an einem
Mittwoch ausgespielt wurde, folgte der erste Solosechser nach einem
Vierfachjackpot.
15,5 Millionen Tipps
Dem Knacken des zweithöchst-dotierten
Jackpots waren wochen- und tagelange Spannungen vorausgegangen. Zuletzt
waren 15,5 Millionen Tipps abgebenen worden, standen sagenhafte 6.647.300,50
Millionen Euro im Topf bereit.
Selbst angekreuzt
Der in Wien aufgegebene Lottoschein wurde laut
Österreichischer Lotterien vom Spieler selbst angekreuzt – zwölf Tipps sind
um 11,30 Euro abgegeben worden, im achten Tipp standen die richtigen sechs
Zahlen: 4, 14, 16, 21, 23, 42. Zusätzlich darf sich der Gewinner wegen der
vielen Tipps noch über einen „Dreier“ freuen.
Fünfte Vierfachjackpot
Mit dem gestrigen Spiel wurde
bereits der zweite Vierfachjackpot in diesem Jahr geknackt. Im April mussten
sich allerdings fünf Gewinner die Riesensumme teilen, jeder bekam rund 1,4
Millionen Euro. In der Geschichte des Lotto 6 aus 45 war es der fünfte
Vierfachjackpot, der genackt wurde.
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