Von Vassilakou
Passage am Wiener Hauptbahnhof eröffnet
17.12.2010
Es war erste Auftritt der grünen Verkehrsstadträtin Vassilakou.
Mit der Eröffnung der neuen U-Bahn-Passage Südtiroler Platz ist am Freitag ein weiteres Teilstück des Wiener Hauptbahnhofs in Betrieb gegangen. Der rund 100 Meter lange unterirdische Durchgang verbindet ab sofort die U1-Station Südtiroler Platz mit den umliegenden Bus-, Bim- und S-Bahnlinien. Maria Vassilakou (G), die ihren öffentlichen Premierenauftritt als neue Verkehrsstadträtin hinlegte, lobte heute das Projekt und versprach gleichzeitig eine attraktive Gestaltung des noch zu planenden Hauptbahnhof-Vorplatzes.
Blick in die Zukunft
"Wir waren sehr wohl kritisch bei einer Vielzahl von Planungen", erinnerte Vassilakou an die Oppositionszeiten ihrer Partei. Nun gelte es jedoch, den Blick in die Zukunft zu richten. Die Passage erleichtere den Fahrgästen jedenfalls das Umsteigen und sei symbolisch dafür, "wie sich das Bild der Stadt hier verändern wird". Das Gemeinschaftsprojekt von ÖBB und Wiener Linien schlägt inklusive der Modernisierung der S-Bahn-Station Südtiroler Platz mit 77 Mio. Euro zu Buche.
Die Detailplanungen für den Südtiroler Platz und den Vorplatz des künftigen Hauptbahnhof stünden noch an, betonte Vassilakou. Hier will die grüne Ressortchefin eine "neue Visitenkarte" der Stadt schaffen, die frei von Konsumzwang und mit einer Vielzahl von Kunstprojekten zum Verweilen einlädt, kündigte sie an.
Die Arbeiten an der Passage selbst seien eine "technische Meisterleistung" gewesen, betonte Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer. So habe man etwa die Fahrbahnen am Gürtel unterirdisch queren müssen, ohne den Oberflächenverkehr zu behindern. Momentan endet die Verbindung noch an einer provisorischen Wand. Sie wird Ende 2014 verschwinden. Dort wird sich dann der Aufgang zum Hauptbahnhof befinden, von dem aus Einkaufsbereiche, Bahnhofshalle und Bahnsteige über Rolltreppen und Lifte erreichbar sein werden.
Detailarbeiten noch ausständig
Die neue Unterführung ist - trotz einiger noch ausständigen Detailarbeiten - für die Fahrgäste ab sofort benützbar. Die alte Passage wird hingegen von den Wiener Linien künftig für Betriebsräumlichkeiten genutzt. Gelobt wurde der eröffnete unterirdische Gang heute als bequeme und witterungsgeschützte Verbindung. Davon war im Rahmen des Medientermins angesichts der äußerst frostigen Temperaturen, die in der Passage herrschten, noch eher wenig zu merken. Außerdem ging es dort - im wahrsten Sinn des Wortes - äußerst zugig zu.
Dankesworte gab es jedenfalls auch für einen der "Urväter" des Projekts Hauptbahnhof, wie Landtagspräsident Harry Kopietz (S) den anwesenden Ex-Verkehrsstadtrat Rudolf Schicker (S) titulierte. Dieser habe in unermüdlicher Hartnäckigkeit Überzeugungsarbeit für die Verkehrsdrehscheibe geleistet und zudem für die notwendigen Mittel gesorgt.