Drama in Linz

Pferd stürzt auf schöne Reiterin

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Das Pferd erlitt einen Aorta-Riss beim Sprung über die Hürde vor dem Ziel.

Der Tod schlug ohne Warnung zu: Freitag absolvierte Reit-Profi Barbara Belousek die Qualifikation der Casino Grand Prix-Serie in Linz vor Hunderten Fans mit Bravour. Nach der letzten Hürde dann die Katastrophe. An der Ziellinie beginnt der hochprämierte „Amicelli Bianco“ plötzlich zu stolpern, fängt sich kurz und stürzt dann. Die 29-Jährige kann nicht mehr aus dem Sattel hechten, wird unter dem 700 Kilo schweren Tier begraben.

Wirbelnde Hufe trommelten auf den Helm

Barbara Belousek landete mit dem Kopf zwischen den wirbelnden Hufen des sterbenden Schimmels: „Ich steckte mit den Beinen unter seinem Körper fest und er zuckte unkontrolliert. Dabei schlug er mir ständig in rasender Geschwindigkeit die Hufeisen auf den Kopf. Ohne Helm wäre ich jetzt tot“, ließ die Reiterin das Drama Samstag noch einmal Revue passieren.

Schließlich erkannten zwei Turnierteilnehmer den Ernst der Situation und kamen zu Hilfe. Doch die kräftigen Männer scheiterten beim Versuch, ihre Kollegin unter „Amicelli Bianco“ hervorzuziehen. Erst als mehrere Zeugen mit anpackten, konnten sie den Rücken des Pferdes weit genug anheben, um Barbara Belousek zu befreien.

Blut ergoss sich in den Körper

Sekunden, nachdem die Frau unter dem Schimmel hervorgezerrt worden war, tat das 15 Jahre alte Tier seinen letzten Atemzug. Eine Untersuchung ergab später, dass „Amicelli“ die Aorta geplatzt war. Blut hatte sich unkontrolliert in seinen Körper ergossen und die Versorgung des Gehirns war unterbrochen. Der Wallach hatte nicht die Spur einer Chance.

Trotz Schock zeigte Barbara Belousek Format: Sie ging noch am selben Tag mit einem anderen ihrer Pferde an den Start, „in Gedenken an meinen verstorbenen Freund“.

Interview mit der Unglücks-Reiterin auf Seite 2 >>

"Um ein Haar wäre ich tot gewesen"

ÖSTERREICH: Gab es vor dem Drama irgendwelche Anzeichen dafür, dass Ihr Pferd krank sein könnte?
B. Belousek: Nein, aber als Amicelli stolperte, wusste ich gleich, was los ist. Ich habe das Platzen einer Aorta schon auf dem Rücken eines anderen Tieres erlebt.
ÖSTERREICH: Gab es keine Chance, abzuspringen?
Belousek: Ich wollte noch seinen Kopf in die Höhe reißen, aber da stürzte er schon und begrub mich unter sich. Im nächsten Moment trommelten seine Hufe mit unglaublicher Geschwindigkeit auf meinen Kopf. Um ein Haar wäre ich tot gewesen, mein Helm hat mich gerettet.
ÖSTERREICH: Wie lange lagen Sie unter dem 700-Kilo-Tier?
Belousek: Nach zwei Minuten zogen mich Helfer endlich unter ihm hervor. In diesem Moment starb Amicelli.
ÖSTERREICH: Wie hart trifft Sie der Verlust?
Belousek: Es tut mir sehr weh, denn es war mein bestes Pferd. Trotzdem bin ich gleich nach Amicellis Tod wieder geritten, um den Schock zu überwinden, verletzt war ich ja nicht.
ÖSTERREICH: So wie Niki Lauda, der nach seinem Renn-Unfall auch so schnell wie möglich wieder Rennen fuhr?
Belousek: Das ist der passende Vergleich. Ich musste sofort weitermachen, um mit Angst und Trauer fertig zu werden.

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