Erster Fall

Pferdefleisch-Skandal erreicht Österreich

Teilen

In einem Fertigprodukt wurden Spuren von Pferdefleisch festgestellt.

Der Pferde-Fleisch-Skandal hat uns erreicht! Seit gestern steht fest: In „Tortelloni Rindfleisch“ (Hersteller Gusto GmbH) steckt noch mehr als der Name verspricht – und vor allem noch mehr, als in den Inhaltsangaben steht.

In zumindest einer Probe des Fertig-Nudelgerichts fanden die Wissenschaftler am AGES-Institut für Lebensmittelsicherheit Pferde-DNA. Sofort reagierte der betreffende Diskont-Supermarkt und rief das Produkt am Freitagmittag zurück.

Bereits seit Montag werden in ganz Österreich im Auftrag des Gesundheitsministeriums Sonderkontrollen durchgeführt.

Schädliche Arznei auch in unserer Tiefkühlkost?
Ablauf: Die Lebensmittelaufsichten der einzelnen Bundesländer nahmen jeweils drei bis fünf Proben (Burger, Lasagne usw.). Mit einer DNA-Untersuchung wird getestet, ob Pferde-Fleisch enthalten ist. Bis Anfang kommender Woche sollen weitere Proben getestet worden sein. Außerdem soll dann feststehen, wie viel Pferde-Fleisch in den Produkten enthalten ist. Noch wichtiger – ob auch die Pferde-Arznei „Phenylbutazon“ im Fleisch steckt. Dann nämlich könnte ein Gesundheitsrisiko bestehen.

In England ist dieser Worst Case bereits eingetreten. Dort wurde das für Menschen schädliche Schmerzmittel in Pferde-Fleisch nachgewiesen. Daraufhin wurden drei Männer unter Betrugsverdacht festgenommen.

DNA-Profi: "Netz der Kontrolle"

ÖSTERREICH: Wie viele Proben wurden schon gezogen?
Carolin Krejci: Bis heute früh hatten wir 28 Proben.
ÖSTERREICH: Wie läuft der Test ab?
Krejci: Das ist wie ein Vaterschaftstest. Man analysiert die DNA.
ÖSTERREICH: Welche Produkte werden geprüft?
Krejci: Das sind Stichproben. Wir versuchen eine große Palette abzudecken.
ÖSTERREICH: Wie viel Pferdefleisch wurde bislang gefunden?
Krejci: Von zwei Proben war eine positiv auf Pferde-DNA. Wie viel Fleisch enthalten ist, wird ein weiterer Test zeigen.
ÖSTERREICH: Wie konnte verunreinigtes Fleisch in den Handel kommen?
Krejci: So eng kann man das Netz der Kontrolle nicht flechten, dass man gegen Kriminelle ankommt.

Die stärksten Bilder des Tages

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten