Drama
„Pickel-Peter“ tötete im Rausch
22.01.2013
Zwei Promille und rasende Eifersucht - Gutachter: Täter unzurechnungsfähig.
Der 65-jährige „Pickel-Peter“, wie ihn alle in Ötz nannten, hatte Rot gesehen und war zum Killer geworden. Jetzt sind die Mord-Ermittlungen abgeschlossen. Das Ergebnis: Peter G. muss keinen einzigen Tag ins Gefängnis.
Rückblende: An einem lauen Abend im vergangenen Juni kam es zum blutigen Showdown der missverstandenen Emotionen. Völlig betrunken, unglücklich verliebt und rasend vor Eifersucht kam der wenig attraktive Senior das zweite Mal an diesem Abend schon in das Traditionslokal Dorfwirt Peto mit lange geöffneter Pizza-Bar im Keller. Doch diesmal trug er ein Gewehr unterm Arm.
Er feuerte einen Schuss mitten in die Brust ab
Nur Minuten zuvor hatte er eine Szene beobachtet, die seine Gefühle explodieren ließ. Seine Angebetete, die Köchin Manuela M. (31), hatte seine Liebe nicht erwidert. Daraufhin trank sich der Hobby-Jäger Mut an. Weit über jeden Durst, wie die Polizei später feststellte. Dann stürmte er mit seinem Gewehr auf die reisefreudige Tirolerin zu.
Im Vollrausch ließ sich Peter G. nicht mehr beruhigen und feuerte einen Schuss mitten in die Brust von Manuela ab – es gilt die Unschuldsvermutung. Die geschockten Zeugen überwältigten den irren Schützen schließlich und alarmierten die Rettung – die Schwerverletzte starb wenig später in der Innsbrucker Klinik.
Staatsanwaltschaft für Einweisung in Anstalt
Mehr als ein halbes Jahr dauerten die Mord-Ermittlungen an. Fest steht, dass Peter G. mehr als zwei Promille hatte, als er abdrückte. Für den psychologischen Gutachter ist der Killer deshalb zum Tatzeitpunkt nicht zurechnungsfähig und muss nicht in Haft. Die Staatsanwaltschaft Innsbruck fordert jetzt aber zumindest seine Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher. „Er ist starker Alkoholiker, und es ist zu befürchten, dass er weitere Straftaten begeht“, sagt Sprecher Hansjörg Mayr. Wann der Prozess startet, ist unklar.