Liebestoll
Pilot stalkte AUA-Stewardess
26.03.2012
Schwede soll Wiener Flugbegleiterin mit Avancen förmlich terrorisiert haben.
Der 38-jährige aus Persien stammende Verehrer ließ einfach nicht locker: Obwohl die bildhübsche Laura M. ihm unmissverständlich zu verstehen gab, dass sie nichts von dem liebestollen Piloten wissen wolle, tauchte Christian Z. (Ex-Emirates und Ex-Norwegian-Kapitän) laut Strafantrag immer wieder am Arbeitsplatz der 28-Jährigen in Schwechat auf - machte dem Model-Typ Heiratsanträge, obwohl sie jedes Gespräch mit ihm verweigerte.
"Liebe sie, obwohl sie meine Karriere ruiniert hat"
Kollegen, wie etwa der AUA-Personalchef, die der Flugbegleiterin beistanden und den irren Möchtegernlover abwimmelten, machte Christian Z. dafür verantwortlich, dass er keinen Job als Pilot mehr bekommt. Dem Objekt der Begierde selbst äußerte der mutmaßliche Stalker, dass seine Liebe zu ihr wichtiger sei als seine Karriere. Er liebe sie, obwohl sie seine Karriere ruiniert habe: "Ich werde dir alles verzeihen, wenn du mich nur heiratest."
Einmal übernachtete er mit einem Strauß Rosen in der Hand vor Lauras vermeintlicher Wohnung, in der allerdings ihre Schwester wohnt. Am 25. November erwarb der Ex-Pilot ein Ticket für den Flug Wien-Toronto, für den Laura als Flugbegleiterin eingesetzt war. Der echte Kapitän warf ihn hochkant hinaus.
Verfügung missachtet - Festnahme beim Prozess
Dieser Vorfall brachte das Fass zum Überlaufen: Dem Stalker (für den die Unschuldsvermutung gilt) wurde per einstweiliger Verfügung verboten, sich seiner "Traumfrau" zu nähern. Vergangenen Freitag kam es zum Prozess gegen Christian Z., der mit einer Überraschung endete: Weil Richter Martin Bodner erfuhr, dass der Angeklagte trotz des Behörden-Neins erneut der Angebeteten in der U-Bahn in Wien aufgelauert hatte, wurde der Mann im Gerichtssaal festgenommen. Außerdem folgte der Antrag, den abgestürzten Kapitän, der bereits in psychiatrischer Behandlung war, in U-Haft zu nehmen. Die Verhandlung wurde fürs Erste vertagt. Die Hauptzeugin, das Opfer, war den Tränen nahe.