Pink-Panther-Räuber
Haftstrafen für zwei Angeklagte erhöht
25.10.2011
Das Oberlandesgericht Graz erhöhte die Haftstrafen deutlich.
Die Strafen für zwei serbische Staatsbürger (27 und 29 Jahre), die am Landesgericht Klagenfurt Instanz wegen zweier Raubüberfälle auf Juweliere in Klagenfurt und Innsbruck zu neun beziehungsweise zehn Jahren unbedingter Haft verurteilt worden waren, sind in zweiter Instanz vom Oberlandesgericht Graz auf 13 bzw. 14 Jahre erhöht worden. Das Urteil von acht Jahren Haft für einen dritten Angeklagten (22 Jahre) wurde bestätigt. Die Urteile sind rechtskräftig, teilte die Staatsanwaltschaft Klagenfurt in einer Aussendung mit.
Die Anklagebehörde hatte den Männern vorgeworfen, langjährige Mitglieder einer internationalen kriminellen Vereinigung - der sogenannten "Pink Panther Bande" - zu sein. Die drei Männer sollen seit "mindestens 2009" Mitglieder der berüchtigten Bande gewesen sein. Die Tätergruppe agiert beinahe in ganz Europa und zeichnet sich durch ein besonders brutales und dreistes Vorgehen aus. Während einer die Angestellten und Kunden mit einer Waffe in Schach hält, zertrümmern andere mit Äxten die Vitrinen und bemächtigen sich der wertvollsten Stücke. Die Überfälle finden zumeist bei vollem Geschäftsgang statt.
Überfall in der Klagenfurter und der Innsbrucker Innenstadt
Am 8. Dezember 2010 wurde auf diese Art ein Juwelier in der Klagenfurter Innenstadt überfallen. Die Täter erbeuteten Schmuck und Uhren im Gesamtwert von 384.000 Euro. Am 26. Jänner war ein Schmuckgeschäft in der Innsbrucker City dran, diesmal fielen den Räubern Uhren im Wert von 717.000 Euro in die Hände. In Innsbruck wurde das Trio jedoch geschnappt. Auf der Flucht hatten zwei von ihnen noch einen Polizisten brutal niedergeschlagen und einen Streifenwagen gekapert. Erst nach Abgabe eines Warnschusses gaben sie auf.
Obwohl im Prozess nur die Überfälle in Kärnten und Tirol auf's Tapet gebracht worden waren, gaben die Männer noch weitere Beteiligungen an Coups zu. Der 29-Jährige gestand vier Raubüberfälle in Kopenhagen in Dänemark, der 27-Jährige war nach eigenen Angaben bei einem Überfall in Göteborg und der 22-Jährige bei einem weiteren in Stockholm in Schweden dabei gewesen.