Ex-Skirennläufer Andreas Schifferer (36) soll ein Snowboard gestohlen haben.
Über die skurrile Szene, die FIS-Renndirektor Günther Hujara kurz vor Start des 2. Damen-Riesentorlauf-Durchgangs am Samstag beobachtete, sprach gestern ganz Sölden: Zwei Polizei-Beamte führen einen Mann mit Vollbart ab. Er soll ein Snowboard geklaut haben. Der ehemalige Herren-Cheftrainer Toni Giger steigt in die Gondel zu Hujara und sagt: „Hast du den erkannt, das war der Andreas Schifferer.“ Giger zu ÖSTERREICH: „Andi hat mich auch kurz angesprochen, und wir haben zwei, drei Sätze gewechselt. Aber es war so wirr, dass ich mich nicht mehr erinnern kann, was wir genau gesprochen haben.“
WM-Bronze
Der neue Skandal um Schifferer (36) passt zu gut in dessen verrücktes Leben. Riesen-Abfahrts-Talent, fürchterlicher Sturz in Kitzbühel, Comeback mit WM-Bronze 1997. 1997
98 gewinnt der Salzburger den Abfahrts-Weltcup vor seinem Zimmerkollegen Hermann Maier. Ein halbes Jahr später machen beide in Aspen Bekanntschaft mit der Polizei – wegen eines gestohlenen Fahrrads und weil sie in den frühen Morgenstunden auf einer Baustelle Maschinen gestartet haben.
Familie informiert
Schifferers Eltern betreiben in Radstadt eine Pension. Wie erfuhren sie von der „Verhaftung“? „Wir wurden am Samstag angerufen“, sagt Bruder Christian. „Seither versuchen wir, Andreas am Handy zu erreichen, aber er hat es ausgeschaltet.“
Hermann Maier, der das Sölden-Wochenende vorm TV verfolgte, schüttelte nur den Kopf, als er am Sonntag von ÖSTERREICH vom Zwischenfall erfuhr. Er hat zu seinem ehemaligen ÖSV-Zimmerkollegen schon seit Monaten keinen Kontakt mehr. Für Andreas Schifferer gilt die Unschuldsvermutung.Knut Okresek