Durch gezielte Schüsse in das Hinterrad konnte das Trio geschnappt werden. Die beiden Algerier und ein Pole sollen auf der Autobahnraststation Schwechat Gäste gezielt ausgeraubt haben.
An der S1 bei Schwechat im Bezirk Wien-Umgebung sind am Montag drei mutmaßliche Trickdiebe gestellt worden. Ein Polizeibeamter hatte zuvor zwei Schüsse auf das linke Hinterrad des Autos der Männer abgegeben, danach kam es zu einer Verfolgungsjagd. Bei den Verdächtigen handelt es sich um zwei Algerier und ein Polen.
Vermehrte Taschendiebstähle
Im Bereich der
Autobahnraststation Schwechat an der S1 war es in jüngster Zeit vermehrt zu
Taschendiebstählen gekommen, teilweise mit anschließenden Bankomatbehebungen
bzw. Kreditkartenmissbräuchen. Das Areal wurde daraufhin am Montag gegen
Mittag von Beamten der Autobahnpolizeiinspektion Schwechat kontrolliert, die
einen Pkw mit polnischen Kennzeichen wahrnahmen. Die drei Insassen begaben
sich den Ermittlern zufolge in das Rasthaus, "wobei aufgrund ihres
Verhaltens der dringende Verdacht bestand, dass sie als Trickdiebe nach
passenden Opfern Ausschau halten würden". Die Männer hätten die
Observation in der Folge bemerkt und sich wieder zu ihrem Auto begeben.
Der Versuch einer Anhaltung noch auf dem Rastplatz gelang nicht. Die Verdächtigen hatten der Aufforderung, den Wagen zu verlassen, keine Folge geleistet. Der Lenker fuhr auf den Beamten zu, der zuvor den Zündschlüssel des Autos abziehen hatte wollen, daraufhin zur Seite springen musste und schließlich aus etwa eineinhalb Metern Entfernung stehend zwei gezielte Schüsse auf das linke Hinterrad des Fluchtfahrzeuges abgab. Es sei niemand verletzt oder gefährdet worden.
Trio kommt in Justizanstalt Korneuburg
Im Zuge der Verfolgung
wurde der Pkw der mutmaßlichen Trickdiebe schließlich nach rechts in eine
Böschung abgedrängt. In der Folge klickten die Handschellen für die 53 und
46 Jahre alten Algerier sowie den 51-jährigen Polen. Das Trio wird in die
Justizanstalt Korneuburg eingeliefert. W
Der Rastplatz war bereits im April 2008 Schauplatz eines spektakulär endenden Falles gewesen: Drei Rumänen, die als "falsche Polizisten" anderen Ausländern an Autobahnen Geld abgenommen hatten, trafen dort auf echte Kriminalbeamte. Als sie entkommen wollten, gab die Polizei Schüsse auf das Fluchtfahrzeug ab, wobei ein Mann tödlich getroffen wurde. Seine damals ebenfalls verletzten Begleiter mussten sich in der Folge in Korneuburg vor Gericht verantworten. Im vergangenen Frühling wurde dann das Verfahren gegen die involvierten Beamten eingestellt: Die Anklagebehörde kam zu dem Schluss, dass sämtliche Schussabgaben nach dem Waffengebrauchsgesetz gedeckt seien.