Der 43-jährige Enkel geriet bei der Suche nach dem Opa in die Schusslinie.
Der Schuss eines Polizisten, bei dem in Laakirchen im Bezirk Gmunden in Oberösterreich ein 84-jähriger Pensionist tödlich verletzt worden ist, soll fast ein weiteres Opfer gefordert haben. Der 43-jährige Enkel des 84-Jährigen soll bei der Suche nach seinem Opa in die Schusslinie geraten sein. Das berichteten Medien unter Berufung auf den Schwiegersohn des Getöteten. Eine Bestätigung dafür gab es von der die Untersuchung leitenden Staatsanwaltschaft Wels vorerst nicht.
Geschockter Zeitungsträger
Der Vorfall ereignete sich
vergangenen Mittwoch gegen 2.15 Uhr. Ein Zeitungsausträger hatte die Polizei
alarmiert, nachdem er sich verfahren hatte und in der Zufahrt zum Haus des
Pensionisten von diesem mit einer vermeintlich echten Pistole bedroht worden
war. Zwei Polizisten suchten daraufhin die betreffende Straße auf, sie sahen
in einem Gebäude Licht und wollten sich dort erkundigen, ob die Bewohner
etwas Verdächtiges bemerkt hätten. Sie wussten nicht, dass es jenes Gebäude
war, vor dem die Drohung erfolgt war.
Der Pensionist öffnete und stellte sich auch ihnen mit der vermeintlichen Waffe entgegen. Einer der Beamten gab zuerst einen Warnschuss in den Boden ab und danach einen weiteren, der den Pensionisten von vorne in den Oberkörper traf und tödlich verletzte. Der Gegenstand, mit dem der Mann gedroht hatte, stellte sich später als Pistolen-Attrappe heraus.
Durchschuss traf Zählerkasten
Nun berichtet der
Schwiegersohn des Getöteten, dass sein Sohn, der beim Opa im ersten Stock
des Hauses wohnte, den ersten Schuss gehört habe und in das Parterre
gelaufen sei. Dort habe er seinen Großvater gesucht. "Die paar
Sekunden waren lebensrettend", wird der Vater zitiert. Denn als sein
Sohn zur Haustür lief, habe knapp vor ihm der zweite Schuss, der zuvor den
Oberkörper des Großvaters durchschlagen habe, den Zählerkasten getroffen.
Die Staatsanwaltschaft hat bisher zum genauen Hergang nichts veröffentlicht, weil die Angaben aller Beteiligten noch überprüft werden müssen. Bei einer Rekonstruktion am Ort des Geschehens in der Nacht auf Freitag wurden insgesamt sieben Zeugen befragt. Seither geht die Staatsanwaltschaft nicht mehr von einem Mordverdacht gegen den Polizisten aus, der den tödlichen Schuss abgegeben hat.