Am Sonntag startete die private Westbahn gegen die ÖBB.
Die Website war den ganzen Tag überlastet. Nur mit viel Geduld und nach mehrmaligen Versuchen konnten Interessierte für die neue Westbahn, die seit gestern 13 Mal pro Tag zwischen Wien und Salzburg fährt, ein Ticket online kaufen.
Besser lief der Start für die private Westbahn auf der Schiene. Die Neugier der Österreicher, die neue Zugverbindung auf der Weststrecke kennenzulernen, war groß. „Wir hatten eine Auslastung von rund 70 bis 80 Prozent“, so der Pressesprecher Manfred Madner.
Pro Zug kann die Westbahn 500 Gäste nach Salzburg „chauffieren“. Macht rund 9.000 Gäste am ersten Sonntag. Verspätungen gab es kaum. „Nur einmal hatten wir eine fünfminütige Verspätung wegen Problemen mit einer Weiche. Diesen Rückstand holten wir schnell wieder auf“, berichtet Madner.
Rund 9.000 Gäste am ersten Sonntag für die Westbahn
Auch Westbahn-Financier Peter Haselsteiner absolvierte eine Probefahrt: „Gestern war Sonntag, viele Gäste, viele Neugierige – daran wird’s nicht zu messen sein.“ Sogar Verkehrsministerin Doris Bures begrüßte die Konkurrenz auf der Schiene.
Die Gäste waren zufrieden mit dem Angebot. Pensionist Harald Hosiner freute sich über die Raucherabteile. Beamtin Doris Baumgartner erlebte eine entspannte Fahrt mit ihrer Tochter: „Meine Kleine schlief ein. Ich habe mich mit ihr hinlegen können.“
Doch die Liberalisierung hat auch einen Wermutstropfen: Wenn die von der Westbahn angekündigte Klage gegen die ÖBB-Preisaktionen Erfolg hat, müssten die ÖBB ihre Billigtickets für ganz Österreich einstellen. Das würden Bahnfahrer im Geldbörsel spüren.
(ida/plg)