Großteil der neun Beschuldigten zumindest teilweise geständig.
Wegen schweren Raubes im Rahmen einer kriminellen Vereinigung mussten sich am Montag neun Angeklagte der "Frosch-Bande" am Landesgericht Wiener Neustadt verantworten. Ihre finanzielle Notlage habe die Beschuldigten veranlasst, eine "Spur der Verwüstung und Angst" zu ziehen, sagte der Staatsanwalt zu Beginn der für vier Tage geplanten Schöffenverhandlung.
Diese Spur zog sich von Juni bis zur Verhaftung im September 2015 laut dem Vertreter der Anklagebehörde nicht nur durch Österreich, sondern bis nach Deutschland und in die Schweiz. Der Begriff Berufsverbrecher treffe in diesem Verfahren zu, es handle sich zweifelsfrei um Kapitalverbrechen, betonte der Staatsanwalt. Alle Mitglieder der Bande stammen aus derselben Region und sind teilweise verwandt. Die Beschuldigten "haben Familien und Sorgepflichten, aber kein Einkommen oder Vermögen", so der Anklage-Vertreter.
Rumänen im Alter von 22 bis 53 Jahren
Die Rumänen, 22 bis 53 Jahre alt, gingen bei den ihnen vorgeworfenen Raubüberfällen in unterschiedlicher Zusammensetzung in Niederösterreich und Oberösterreich bewaffnet und mit massiver Gewaltanwendung gegen meist ältere Hausbewohner vor. Zwei Opfer wurden dabei schwer verletzt. In einem Fall betrug die Beute - meist Schmuck und Bargeld - nur 30 Euro, in einem anderen lediglich 70 Euro. Angelastet werden den Rumänen auch Einbruchsdiebstähle, etwa in einen Imbissstand in Wien und in eine Gärtnerei im Mostviertel.
Die meisten der Angeklagten zeigten sich laut ihren Verteidigern zumindest teilweise geständig, ein 39-Jähriger bekannte sich nicht schuldig. Die Männer sind in Österreich bisher unbescholten, im europäischen Ausland jedoch - mit Ausnahme des 22-Jährigen - vorbestraft. Alle neun sitzen derzeit in U-Haft. Am späten Vormittag startete die Befragung des ersten Angeklagten. Der 44-Jährige gab an, dass die Männer vor allem abgelegene Häuser ausgesucht und diese vor den Raubüberfällen beobachtet hätten.