Millennium Tower
Prügel-Mob verfolgt vier Frauen
27.02.2016
Vier junge Männer sollen Mutter, Tochter und zwei Freundinnen belästigt haben.
Vier junge Männer sollen in der Nacht auf Samstag im Wiener Millennium Tower eine Mutter in Begleitung ihrer Tochter und zweier Freundinnen im Teenager-Alter belästigt, bedrängt und verfolgt haben. Die Frau rief per Handy ihren Ehemann zu Hilfe. Der Familienvater und ein unbeteiligter Zeuge, der helfen wollte, wurden von dem Quartett niedergeschlagen und verletzt, berichtete die Polizei der APA.
Verfolgung
Mutter, Tochter und deren Freundinnen hatten, so die ersten Erhebungen der Polizei, im Millennium Tower am Handelskai in der Brigittenau ein Tanzlokal besucht. Vier junge Männer hätten die Frauen angesprochen und schließlich verkündet, sie würden sie nach Hause begleiten. Die Frauen lehnten ab. Die Burschen sollen darauf bestanden haben, dass diese "sicher nicht allein das Lokal verlassen werden", sagte Polizeisprecher Christoph Pölzl, und verfolgten die Frauen dann nach draußen.
Ehemann zu Hilfe gerufen
Die Mutter rief kurz nach Mitternacht per Mobiltelefon ihren Ehemann zu Hilfe. Der 41-Jährige traf kurz darauf ein und "wollte die Jugendlichen zur Rede stellen. Er wurde sofort mit Fäusten attackiert", berichtete Pölzl. Ein Mann, der den Vorfall beobachtet hatte, mischte sich ein und wurde ebenfalls angegriffen. Laut Polizei haben der Familienvater und der unbeteiligten Helfer (44) zahlreiche Verletzungen wie Rissquetschwunden und Hämatome erlitten, sie wurden im Spital behandelt.
Flucht
Sieben Funkwagen rasten zum Einsatzort, die vier jungen Männer aber flüchteten. "Es gibt einen Ermittlungsansatz zu den Beschuldigten", sagte der Polizeisprecher. Es soll sich um junge Tschetschenen handeln.
"Als Sittenwächter bekannt"
Die Beschuldigten seien im Umfeld der Diskothek "scheinbar schon als Sittenwächter bekannt", schilderte ein weiterer Zeuge der APA. Sie hätten "beanstandet, dass die Mädchen dort waren", und seien dann handgreiflich geworden. Sein Sohn, der dem Familienvater zu Hilfe geeilt war, sei so schwer verletzt worden, dass er operiert habe werden müssen.