Wiener Polizeidirektion greift durch

Prügel-Skandal: 8 Polizisten vom Dienst suspendiert

16.07.2020

Die Wiener Polizeidirektion greift durch: Acht Beamte wurden nach einem Prügel-Skandal um einen Tschetschenen vom Dienst suspendiert.

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Wien. Bereits im Jänner 2019 sollen zwei Polizeibeamte einen Mann tschetschenischer Herkunft in den Räumen eines illegalen Glücksspiel-Casinos in Wien-Favoriten verprügelt haben. Im Zuge der Ermittlungen wurden nun Videoaufzeichnungen einer Überwachungskamera ausgewertet, die zeigen, wie der 28-jährige ohne Gegenwehr geschlagen wird. Das Video wurde heute, Donnerstag, von der LPD-Geschäftsführung gesichtet - mit schweren Folgen für die beteiligten Beamten. Die Beamten sollen laut dem Bericht gegen das Opfer auch falsch ausgesagt haben, woraufhin der Mann wegen Verleumdung angezeigt worden sei.

Die involvierten Beamten mussten sich aufgrund der erdrückenden Beweislage zu dem Vorfall, der unter der Ära des Ex-Innenministers Herbert Kickl geschah, nun verantworten: aus Insider-Kreisen erfuhr oe24, dass sowohl die zwei Polizisten, die im Verdacht stehen den Tschetschenen verprügelt zu haben, als auch sechs weitere Beamte, die im Verdacht einer Falschaussage stehen, nun von der Wiener Landespolizeidirektion suspendiert wurden. Bis auf den Umstand, dass Beamte des Stadtpolizeikommandos Favoriten in die Causa involviert seien, konnte Polizeisprecher Paul Eidenberger vorerst keine weiteren Angaben zu dem Vorfall machen.

"Diese Maßnahmen sind ein Sicherungsmittel der Dienstbehörde, um das Ansehen des Amtes zu wahren", hieß es in der Aussendung. Die Bundesdisziplinarbehörde muss nun innerhalb eines Monats über diese Maßnahme entscheiden, die weiteren Ermittlungen gegen die Beamte werden extern vom Bundesamt zur Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung geführt.

Es gilt die Unschuldsvermutung.

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