Schlägerin Leonie (15) sitzt in U-Haft, leidet und sagt: „Die Tat tut mir unendlich leid.“
Fast drei Minuten lang schlugen zuerst Leonie (15) und schließlich mehrere ihrer Freunde in Wien auf Patricia, 15, ein. Am Ende landete Patricia mit doppeltem Kieferbruch im Spital. Ein Zahn wurde ihr ausgeschlagen. Die Gewalt-Orgie wurde mit Leonies Handy mitgefilmt. Zu hören sind ihre Kommandos an die Schläger: „Jetzt zeig, was du draufhast.“ Später landete das Gewaltvideo in den sozialen Medien, wurde vier Millionen Mal angeklickt, ein schreckliches Abbild sozialer Verrohung.
Reue
Leonie sitzt seither in U-Haft. Erst in Krems, jetzt in Wien. Ihre Anwältin Daniela Schiesl-Müller hat sie am Mittwoch besucht: „Es geht ihr nicht gut“, so Schiesl-Müller zu ÖSTERREICH: „Die Tat tut ihr furchtbar leid, schließlich war Patricia ursprünglich ihre Freundin.“ Auch die Tatsache, dass das Video letztlich auf Facebook und Youtube gelandet ist, setze ihr heftig zu: „Sie hat das nicht hochgeladen“, so die Anwältin.
Heim und Betreuung statt ins Gefängnis
Schuld
Leonie will die Gewalt-Orgie gar nicht bestreiten: „Ja, ich habe zugeschlagen“, sagt sie: „Aber nur mit der flachen Hand“, beteuert sie. Der Faustschlag, der zum Kieferbruch führte, kam von einem Burschen.
Betreuung
Trotz der Empörung, die die Gewalt auslöste, fordert Anwältin Schiesl-Müller die Enthaftung ihrer Mandantin: „Sie gehört in kein Gefängnis, sondern in ein Jugend-Krisenzentrum.“
Leonie ist ein Problemkind. Ihr Vater starb. Mit drei kam sie ins Heim, riss aus, schwänzte Schule, lebte zuletzt auf der Straße. Schiesl-Müller: „Leonie rechnet mit einem Verfahren – wegen Misshandlung. Aber primär braucht sie psychologische Betreuung“.