Der Fall werde nun "zuständigkeitshalber" von der Staatsanwaltschaft Wien geführt.
Die Ermittlungen rund um ein auf Facebook verbreitetes Gewaltvideo, in dem zu sehen ist, wie eine 15-Jährige verprügelt wird, werden nun von der Staatsanwaltschaft Wien geführt. Das Verfahren wurde "zuständigkeitshalber abgetreten", sagte Michaela Obenaus von der Staatsanwaltschaft St. Pölten. Einen genaueren Grund für den Zuständigkeitswechsel nannte die Behördensprecherin auf Nachfrage nicht.
Bei der Staatsanwaltschaft Wien wurde der Schritt gegenüber der APA bestätigt. Neue Ermittlungsergebnisse lagen laut Pressesprecherin Nina Bussek vorerst nicht vor.
Haupttäterin schon zuvor angezeigt
Die mutmaßliche Haupttäterin der Prügelattacke in Wien-Donaustadt am 9. November war zuvor bereits in Niederösterreich angezeigt worden. Die ebenfalls 15-Jährige lebt dort in einer Sozialeinrichtung und soll am 3. November eine ähnliche Tat begangen haben. In einem Jugendzentrum im Bezirk Tulln wurde ein Mädchen niedergeschlagen und mit dem Umbringen bedroht. Ein Sozialarbeiter verständigte die Polizei, die Staatsanwaltschaft St. Pölten wurde in der Folge mit dem Fall befasst.
Die in Untersuchungshaft sitzende 15-Jährige wird außerdem in einem weiteren Gewaltakt gegen eine 14-Jährige in Wien-Floridsdorf schwer belastet. Dabei soll sie am 10. November auf einem Spielplatz gemeinsam mit mehreren anderen das jüngere Mädchen verprügelt und davon ebenfalls ein Video angefertigt haben.
21-Jähriger in U-Haft
Wegen der Tat in Wien-Donaustadt, bei dem die verprügelte und verhöhnte 15-Jährige einen Kieferbruch erlitt, sitzt auch ein 21-Jähriger in U-Haft. Er soll dem Mädchen die schwere Verletzung zugefügt haben, die Jugendliche musste operiert werden. Gegen drei weitere Verdächtige, die ebenfalls auf dem Video zu sehen waren, wie sie auf das Opfer einschlagen, wird ermittelt.