Nach Messerstecherei in Disco revanchierten sich Türken bei Tschetschenen.
Just an einem Ort wie Mauthausen entbrannte Samstagnachmittag eine brutale Schlägerei zwischen zwei Volksgruppen. Es ging, wie so oft, um die Ehre und um Respekt.
Blind vor Wut
Rund 70 Türken und 50 Tschetschenen gingen am späten Nachmittag im Ortszentrum der 5.000-Seelen-Gemeinde mit tragischer Geschichte aufeinander los. Es herrschte offensichtlich blinde Wut. Tags zuvor hatte es bereits eine Auseinandersetzung der beiden Gruppen in der Disco „Lava Lounge“ in Linz gegeben, bei der zwei Türken niedergestochen wurden – sie liegen schwer verletzt im Spital. Die Ursache der Racheaktion klingt wenig überraschend: „Es gibt höchstwahrscheinlich keine politischen oder religiösen Motive für die Schlägerei – sondern nur private“, glaubt OÖ-Sicherheitsdirektor Alois Lißl.
Blutrausch vor Freibad
Doch die wogen schwer. Mit Baseballschlägern bewaffnet fuhren Türken aus Linz nach Mauthausen, um sich an den dort ansässigen Tschetschenen für die Demütigung zu rächen. Am Parkplatz des Mauthausener Freibades eskalierte die Situation vollkommen. Ein 31-jähriger Oberösterreicher – mit türkischen Wurzeln – wurde von einem Tschetschenen mutwillig mit einem silbernen BMW niedergefahren.
Schlimme Kopfwunden
Der Schwerverletzte musste mit dem Rettungshubschrauber Christopherus 10 ins Linzer UKH geflogen werden. „Der Patient hat schwere Kopf- und Beinverletzungen“, berichtet die ÖAMTC-Zentrale gegenüber ÖSTERREICH. Laut Auskunft des Roten Kreuzes mussten noch zwei leicht verletzte Türken mit Schürfwunden versorgt werden.
Großeinsatz
Das Polizei-Aufgebot war groß: Aus ganz Linz-Land wurde Verstärkung angefordert. Die örtliche Polizeibesatzung war mit der Gewalteskalation heillos überfordert. Auch die Hundestaffel kam zum Einsatz. Nun wird wegen versuchten Mordes ermittelt.