"Angaben nicht schlüssig"
Rätsel um Mafia- Überfall am Airport
16.07.2013Bei einer Pinkelpause sollen die unbekannten Masken-Männer zugeschlagen haben.
Am Tag nach den Ereignissen rund um die Ostautobahn und den Flughafen Wien liegt das Schussopfer weiter von der Cobra streng bewacht im UKH Meidling. Nur seine Frau darf zum georgischen Geschäftsmann Aaron S., der sich gegenüber den Cops allerdings nicht sehr gesprächig zeigt.
Der Pannenstreifen ist der Polizei nicht bekannt
Das „Warum“ liegt auf der Hand (wobei auch hier gilt zuallererst die Unschuldsvermutung): Zu vieles an dem Überfall ist „nicht schlüssig und logisch“, wie der Chef des Landeskriminalamtes Franz Polzer gegen über ÖSTERREICH andeutet:
So ist der Ort der Pinkelpause am Pannenstreifen zwischen Fischamend und Mannswörth nicht bekannt: Die Ermittler suchten am Dienstag die Stelle, wo Aaron aus seinem Mercedes stieg und wo plötzlich zwei Maskierte aus einem schwarzen BMW stiegen und „mit besten Grüßen von einem Freund“ drauflosgefeuert haben sollen.
Dann sollen die Täter Richtung Slowakei davongerast sein. Jetzt werden alle Videoaufzeichnungen auf der Autobahn und im Grenzbereich geprüft, ob so oder ein anderes Auto nach dem Tatzeitpunkt mit Verdächtigen unterwegs war.
Nicht ausgeschlossen wird von den Cops, dass sich alles ganz anders abgespielt hat (und das Opfer aus Angst schweigt) oder dass es sich die Verletzung selbst zugefügt haben könnte.
Motiv in Geschäften in der Slowakei zu suchen
Bei der Suche nach dem Motiv für den angeblichen Mafia-Überfall auf Aaron S. arbeiten die NÖ-Ermittler eng mit den slowakischen Behörden zusammen: Denn die Fahnder sind überzeugt, dass die Ursache für die Ereignisse am Montag auf der Ostautobahn in den Geschäften und Verstrickungen des 49-Jährigen zu suchen sind.
So ist der Familienvater, der in Wien lebt, laut Firmenregister nicht nur Geschäftsführer und Manager in einer Immobilienfirma, sondern selbiges auch in mehreren Handels- und Brokerfirmen mit immer denselben Partnern aus Wien und aus der Slowakei. Die Cops arbeiten sich durch dieses Netzwerk an Firmen und Beteiligungen. Wie aus vertraulicher Quelle durchgesickert ist, soll er große Steuerschulden in unserem Nachbarland haben. Geriet der Geschäftsmann an mafiose Geldverleiher?