Die Kriminalität in Österreich ist 2008 gegenüber dem Jahr davor zurückgegangen. Es gibt aber mehr jugendliche Täter.
Das Minus von 21.545 Strafanzeigen oder 3,6 Prozent lässt Innenministerin Maria Fekter (V) "nicht in Jubelstimmung" verfallen, wie sie am Freitag bei der Präsentation der Kriminalstatistik 2008 sagte. Denn es seien Trends zu beobachten, die Anlass zur Sorge geben - allen voran ein rasanter Anstieg der Kinder-und Jugendkriminalität. So stieg die Zahl der Anzeigen mit Tätern in der Gruppe der Zehn- bis 14-Jährigen um 25,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr, in der Gruppe der 14- bis 18-Jährigen um 8,6 Prozent.
Wien mit dem geringsten minus an Straftaten
Zu den weiteren
Zahlen: In Österreich wurden im Vorjahr 572.695 Straftaten angezeigt, 2007
waren es noch 594.240. Das Minus zog sich quer durch alle Bundesländer: Am
stärksten fiel es mit 7,5 Prozent im Burgenland aus, am anderen Ende fand
sich Wien mit 0,7 Prozent Rückgang. Salzburg hatte um 6,7 Prozent weniger
Straftaten, Niederösterreich sechs Prozent weniger. Je 5,7 Prozent weniger
Anzeigen hatten die Steiermark und Vorarlberg zu verzeichnen, dann folgten
Oberösterreich mit einem Minus von 5,1 Prozent, Kärnten mit minus 3,8 und
Tirol mit minus 3,1 Prozent.
Aufklärungsquote im Sinkflug
Diese sank ebenfalls um 1,1
Prozentpunkte auf 38,3 Prozent.Mit besonderer Aufmerksamkeit wurde 2008 die
Entwicklung in den Grenzbezirken beobachtet, denn mit der Erweiterung des
Schengenraums auf Slowenien, Ungarn, die Slowakei und Tschechien hatten
manche im Vorfeld durch den Wegfall der Grenzkontrollen einen Anstieg der
Kriminalität prophezeit. Doch in den betreffenden Bezirken war mit
wenigen Ausnahmen ein deutliches Minus zu verzeichnen. Nur in Mattersburg
(plus 18,11 Prozent durch das Wirken einer Einbrecherbande), Völkermarkt
(plus 3,29 Prozent), Mistelbach (plus 10,33 Prozent), Freistadt (plus 8,82
Prozent), Deutschlandsberg (1,04 Prozent) und Radkersburg (0,62 Prozent) gab
es mehr Straftaten als 2007. Am anderen Ende ragten etwa Horn mit einem
Minus von 26,11 Prozent und Oberwart mit einem Rückgang um 20,51
Prozent heraus.