Wien-Leopoldstadt

Rassismus-Eklat bei Wiener Linien

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Die Wiener 
Linien gehen 
den Rassismus-
Vorwürfen nach.

„Kannst ja die beiden Neger mit nach Hause nehmen, wenn du sie so in Schutz nimmst.“ Mit diesem rassistischen Sager soll ein U-Bahn-Kon­trolleur am Freitag um 17 Uhr in der U 2 reagiert haben, als die Studentin Julia S. seinen Umgang mit zwei afrikanischen Fahrgästen kritisiert hat. Sie veröffentlichte den Vorfall auf der Facebook-Seite der Wiener Linien und bat um Stellungnahme. Binnen Stunden klickten mehr als 5.000 Nutzer auf den „Gefällt mir“-Link oder hinterließen einen Kommentar. Ein Sprecher der Verkehrsbetriebe sagte auf Nachfrage, man habe mit dem betreffenden Mitarbeiter bereits gesprochen. Dieser weise die Anschuldigungen zurück.

Hintergrund
Bei einer Fahrscheinkontrolle soll ein Kontrolleur von zwei Schwarzafrikanern ruppig Tickets und Ausweis gefordert haben. („Du! Ticket! Zeig Ausweis!“). Obwohl sie dieser Aufforderung nachkamen, holte der Kontrolleur die Polizei. Als die Studentin sich erkundigte, warum Ausweis und Fahrschein bei allen Fahrgästen genügten, nur bei den beiden Schwarzafrikanern nicht, soll der Kontrolleur zu einer Schimpftirade angesetzt haben, die mit dem „Neger“-Sager gipfelte.

Konsequenzen
Welche Konsequenzen das für den Kontrolleur haben wird, ist noch nicht abzusehen. Bei den Wiener Linien verspricht man lückenlose Aufklärung. „Klar ist, dass dieser Vorfall nicht einfach untergehen wird. Wir nehmen das sehr ernst“, betont ein Pressesprecher.

Unterschiedliche Darstellungen
Man habe die Sache von Anfang an ernst genommen, versicherte Wiener-Linien-Sprecher Answer Lang. Mit dem betreffenden Kontrolleur sei bereits gesprochen worden. Dieser habe versichert, das Wort "Neger" nie verwendet bzw. die zitierte Aussage nie getätigt zu haben. Einer der kontrollierten Schwarzafrikaner habe zudem keinen Fahrschein gehabt, weshalb er mit dem Kontrolleur aussteigen habe müssen, hieß es. "Wir haben hier zwei unterschiedliche Darstellungen, was die Situation für uns etwas schwierig macht", so Lang. Weitere Gespräche zur Causa seien geplant.

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