Ab Samstag, 1. September werden sämtliche Züge der ÖBB rauchfrei.
Die ÖBB folgen einem europäischen Trend, in der Schweiz und in Italien wird seit Jahren im zug nicht geraucht. "Wir handeln mit der Umstellung im Interesse der Kunden", so Personenverkehr-Vorstandsdirektor Stefan Wehinger.
In einer kürzlich durchgeführten Oekonsult-Umfrage befürworteten über 93 Prozent der Befragten ein generelles Rauchverbot im Zug. 81 Prozent fanden es gut, dass im Speisewagen seit Oktober nicht mehr geraucht werden darf. Den Gesetzesvorschlag in Deutschland - der für ein Rauchverbot in deutschen Bahnen sorgt - befürworteten bei der Umfrage zwei Drittel. Ebenfalls zwei Drittel sehen es positiv, dass die ÖBB weitgehend rauchfrei sind.
Außerdem sind die bestehenden Raucherabteile immer unbeliebter, so Wehinger: "Diese Abteile sind nicht ausgelastet und werden von unseren Kunden nur mehr in geringem Ausmaß gebucht." Mit der Rauchfrei-Initiative erreiche man auch eine Optimierung der Sitzplatzkapazität. International ist der Trend ähnlich: Auch Deutschland stellt mit 1. September auf rauchfreie Züge.
Bis zu 40 Euro Strafe?
Wer ab morgen dennoch mit brennendem
Glimmstängel im Zug erwischt wird, werde zunächst von ÖBB-Mitarbeitern
"höflich darauf aufmerksam gemacht", sagte Huber. Mit Strafen wolle man sich
zurückhalten. "Wir rechnen nicht mit Problemen", meinte er. Sollten sich
Verstöße auch noch nach einem zwei- bis dreimonatigen Beobachtungszeitraum
häufen, werde man über die Einführung einer Geldbuße - ähnlich wie beim
Nichtbeachten des Qualmverbots auf Bahnhöfen (40 Euro) - nachdenken. In
einem halben Jahr wollen die ÖBB eine vorläufige Bilanz zur Umstellung
ziehen.
Um Fahrgäste über die Neuerung zu informieren, werden Folder auf allen großen heimischen Bahnhöfen verteilt, kündigte Huber an. Zudem werde auf Plakaten und im Internet darauf hingewiesen.