Nach den rätselhaften Todesschüssen auf Disco-Heimkehrer René M. (20) hat sich der Täter gestellt.
Sieben Tage stockten die Ermittlungen der Kripo – Freitag löste sich der „Disco-Mord“ von selbst. Wie berichtet, wurde der 20-jährige Schlosser René M. in der Nacht auf vergangenen Samstag auf offener Straße aus einem fahrenden Auto erschossen, als er vom Wiener Tanztempel „Club Couture“ heimging.
Weil mehr als 80 Prozent aller Morde von Tätern aus dem Umfeld des Opfers begangen werden, rollten die Ermittler (Gruppe Ernst Hoffmann) sofort den Bekanntenkreis des Erschossenen auf. Ohne Resultat. Der warmherzige Hüne René M., bezeichnender Spitzname „Teddy“, wurde rundum als gutmütig, hilfsbereit und sympathisch beschrieben. Sein Traum waren schnelle Autos, sein Herz schlug für Rapid und seine Clique – und da wie dort hatte er garantiert keine Feinde.
Nächste Hoffnung waren Bilder aus einer Firmen-Überwachungskamera unmittelbar neben dem Tatort in der Steinheilgasse. Die Fotos zeigten erst den Fußgänger René – und unmittelbar danach das Fahrzeug seiner Killer.
Der betrunkene Killer feuerte aus dem Auto
Sie müssen den
wehrlosen Twen gejagt haben. Denn schon 60 Meter vor dem Todesschuss
ballerten sie mit einer kleinkalibrigen Pistole (7,65 mm) erst in einen
Holzzaun – und dann mehrmals auf den einzigen Passanten in der dunklen
Gasse. Eine Kugel traf René M. ins Herz.
Die Art der Hinrichtung ließ die Kriminalisten ein sogenanntes „Drive-by-Shooting“ vermuten; eine wahnwitzige Spielart von Gewalt, die in den USA seit geraumer Zeit schon für Gänsehaut und Schlagzeilen sorgt: Verrückte schießen aus Autos wahllos auf Passanten und genießen es, Herr über Leben und Tod zu sein.
Der Verdacht war richtig. Denn laut Polizei hat sich der Killer Freitag bei Top-Anwalt Werner Tomanek gemeldet – und dann in Begleitung des Verteidigers gestellt. Ersten Infos zufolge ist der Verdächtige ein 52-jähriger vorbestrafter Wiener Strizzi mit dem Vornamen Andreas.
Nach einem Lokalmarathon in drei durchzechten Nächten stieg der Strolch schwer betrunken zu einem Freund ins Auto, um durch die Floridsdorfer Nacht zu cruisen. Als er um 2.31 Uhr René M. sah, ließ er das Seitenfenster hinunter und schoss „aus Spaß“, um das Resultat später so zu bereuen, dass er schließlich bereit war, zu büßen. Auch der Komplize hat sich bei der Staatsanwaltschaft gestellt. Er will von der Waffe nichts gewusst haben.