Rätselhafte Hinrichtung eines jungen Arbeiters in Wien-Floridsdorf: Als René M. nach der Disco allein nach Hause ging, wartete bereits sein Mörder.
Es war eine Hetzjagd in den Tod: Gegen 2 Uhr früh war René M. in der Nacht auf Samstag mit zwei Freunden mit dem Taxi von einer Großraum-Disco beim Donauzentrum zum McDonald’s in der Leopoldauerstraße gefahren. Dort stieg der junge Mann aus, um zu Fuß zum wenige Minuten entfernten Haus seiner Mutter zu gehen. Auf Höhe Steinheilgasse 5, einer lang gezogenen Gasse am Rand eines Industriegebietes, muss er dann seinem Mörder begegnet sein.
Und so hat sich der feige Anschlag abgespielt: Ecke Kalsergasse schießt ein Unbekannter mit einer Pistole vom Kaliber 7,65 auf René – und verfehlt ihn. Das Projektil durchfetzt den Sichtschutzzaun einer nahen Recyclingfirma. In Panik läuft der 20-Jährige den Weg zurück, den er gekommen ist. Doch nach 60 Metern wird er von seinem Verfolger eingeholt. Vor der Einfahrt der Recyclingfirma fallen mindestens drei Schüsse. René wird von einem Projektil seitlich in die rechte Brust getroffen und bricht – während der Killer flieht – auf dem Asphalt zusammen.
Umfeld durchleuchtet
Eine knappe Stunde später findet ein Nachbar
der Familie zufällig den zusammengekrümmten Körper des Arbeiters und ruft
dessen Mutter zu Hilfe. Zu diesem Zeitpunkt atmet der 20-Jährige noch. Als
wenig später die Rettung eintrifft, ist der junge Wiener jedoch bereits tot.
Wie sich später bei der Obduktion herausstellen soll, hatte ihn das kleine
Projektil mitten ins Herz getroffen.
„Insgesamt haben wir vier Hülsen und eben das eine Projektil, alle vom selben Kaliber, sicherstellen können“, so Polizei-Pressesprecher Mario Hejl. Samstag durchleuchteten Ermittler das persönliche Umfeld des Toten. Vorerst blieb der Mord rätselhaft. Mario Hejl: „Der Mann war ein braver Arbeiter, der sogar sein Auto zu Hause gelassen hat, weil er in der Disco etwas trinken wollte. Es gibt keine Hinweise auf Streitereien in der Disco oder ähnliches.“ Ebenso unbestätigt blieb Samstag, ob René von einem einzelnen Täter umgebracht wurde oder ob es mehrere Angreifer waren, die ihr Opfer vielleicht sogar mit einem Auto hetzten und dabei aus dem Fahrzeug auf den Flüchtenden feuerten.
Dass der fanatische Rapid-Fan René aufgrund einer Verwechslung getötet wurde, halten Ermittler für unwahrscheinlich. Der Killer muss dem Mann gezielt aufgelauert haben. Angeblich sind auf den Bildern der Überwachungskamera einer nahen Firma der am Boden liegende Sterbende und zwei Autos zu sehen. Die Polizei bittet um Hinweise unter: 01/31310 DW 33800