Verdächtiger Erkrankungsfall in der Stadt Salzburg.
Am Freitag wurde auch in der Stadt Salzburg ein erster EHEC-Verdachtsfall gemeldet: Ein 30-jähriger Salzburger mit familiärem Bezug nach Deutschland ist mit den typischen Symptomen in den Landeskrankenanstalten in Behandlung. Der Mann hatte sich zuletzt im Ausland befunden und war über München nach Salzburg gereist. Dort habe er auch rohes Gemüse und Salat zu sich genommen, teilte das städtische Informationszentrum in einer Aussendung mit.
Primar beruhigt
Keinen Grund zur Aufregung sieht derzeit der Vorstand der Universitätsklinik für Innere Medizin III, Primar Richard Greil, bei dem der Patient untergebracht ist. Das Epidemiengesetz sehe vor, dass ein Verdachtsfall schon dann der Behörde gemeldet werden muss, wenn ein Patient an blutigem Durchfall erkrankt sei und sich im Ausland aufgehalten habe, und genau das sei bei dem 30-Jährigen auch der Fall gewesen. Allerdings sei inzwischen der erste toxikologische Befund negativ, ein Bakterienbefall nicht festgestellt worden, so Greil zur APA.
Der Salzburger habe sich zwei Wochen lang in den USA aufgehalten und anschließend noch zwei Tage in Deutschland. Laut Michael Haybäck, dem Leiter des Amtes für öffentliche Ordnung, war dies in München, wo der 30-Jährige eben auch rohes Gemüse und Salat zu sich genommen habe. Kontakt nach Norddeutschland oder Hamburg hätte der Salzburger zuletzt aber nicht gehabt.
Keine weiteren EHEC-Anzeichen
Laut Greil geht es dem inzwischen Patienten gut. Er habe zwar blutige Durchfälle, aber keinerlei andere für EHEC typische Symptome wie etwa ein Nierenversagen. Zudem habe sich die Zahl der Stuhlgänge inzwischen wieder auf ein bis zwei pro Tag normalisiert. Der zweite toxikologische Befund steht noch aus. Der Arzt erwartet diesen für das bevorstehende Wochenende und rechnet auch hier mit einem negativen Ergebnis.
Deutschland: Weiter steigende HUS-Zahlen
Die Zahl der gemeldeten schweren Infektionen mit aggressiven EHEC-Bakterien (HUS) hat sich in Deutschland auf 520 erhöht. Das teilte das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitag mit. Am Mittwoch waren dort erst 470 HUS-Patienten registriert. Bisher sind nach Meldungen aus den deutschen Bundesländern 18 Todesfälle durch HUS bekannt.
HUS ist die Abkürzung für hämolytisch-urämisches Syndrom. Dabei kann es vor allem zu schweren Nierenschäden kommen.