Tod im Spitals-Bett
19-Jähriger erstickte an Erbrochenem
01.09.2010
Am Würstelstand verprügelt, Arm gebrochen - im Spital gestorben: Der 19-Jährige, der leblos in einem Salzburger Spitalsbett aufgefunden wurde, starb den Erstickungstod. Das ergab jetzt die Obduktion.
Jener 19-jährige Bursche, der sich bei einer Rauferei in der Salzburger Innenstadt den rechten Oberarm gebrochen hatte und zwei Tage später im Spital plötzlich tot im Bett lag, ist an seinem erbrochenen Mageninhalt erstickt. Das ergab die gerichtsmedizinische Obduktion. Weitere Gutachten sollen klären, ob eine Vorerkrankung vorlag oder der Erstickungstod im Zusammenhang mit der Körperverletzung steht, erklärte am Mittwoch die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Salzburg, Barbara Feichtinger.
Attacke am Würstelstand
Der 19-Jährige war in der Nacht
auf Samstag bei einem Würstelstandl am Hanuschplatz von einem 34-jährigen
Mann aus Wals-Siezenheim (Flachgau) vor den Augen von Polizisten attackiert
worden. Die Beamten hatten gerade die Daten des 19-Jährigen wegen einer
zuvor stattgefundenen Rauferei aufgenommen. Es kam zu einer verbalen
Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppen. "Da lief der Flachgauer auf
den 19-Jährigen los. Der stürzte und brach sich den Oberarm",
schilderte Kripo-Chef Andreas Huber.
Leblos im Bett
Das Sturzopfer wurde ins Salzburger
Landeskrankenhaus eingeliefert und operiert. "Am Sonntag ist er bereits
aufgestanden, hat Besuch empfangen und mehrmals telefoniert",
schilderte Kliniksprecherin Mick Weinberger. In der Nacht auf Montag sei die
Krankenschwester wegen anderer Patienten häufig im Zimmer gewesen. Der
19-Jährige habe tief geschlafen, lautete der letzte Eintrag um 3.40 Uhr.
Eine gute Stunde später, um 5.00 Uhr, sei der Salzburger dann leblos im Bett
gefunden worden. Hilfe war nicht mehr möglich, er war bereits tot.
Eine Unverträglichkeit von Schmerzmittel habe man ausschließen können, weil er das letzte Mittel bereits am Abend eingenommen und das Medikament auch seit der Operation gut vertragen habe, sagte Weinberger. Seitens der Staatsanwaltschaft hieß es, der Mageninhalt des Patienten sei in die Lunge geraten, er habe ihn nicht mehr herausspucken können. Derzeit gebe es aber keine Anhaltspunkte, dass die Behandlung im Krankenhaus nicht korrekt erfolgt wäre, sagte Feichtinger. "Es ist noch eine histologische und eine toxikologische Untersuchung notwendig." Die Expertisen sollen auch darüber Aufschluss geben, zu welchen Zeitpunkt die Aspirationspneumonie erfolgt ist.
Gutachten in vier Wochen
Die Ergebnisse der zwei
gerichtsmedizinischen Gutachten sollen in zirka vier Wochen vorliegen. Zudem
werden noch Zeugen einvernommen. Die Staatsanwaltschaft hat den 34-Jährigen
weiterhin im Visier der Ermittlungen. Der Verdacht gehe jetzt in Richtung
Körperverletzung mit Todesfolge, erklärte Feichtinger.