Gute Nerven und Zeitbrauchten die Autofahrer am Freitag beim Start in den Urlaub. Am Samstag ging es in gleicher Tonart weiter.
Die erste große Reisewelle im Sommer 2008 erreichte am Samstagvormittag in Salzburg seinen Höhepunkt. Gegen Mittag stand vor dem Nordportal des Tauerntunnels eine 20 Kilometer lange Blechkolonne, die Anfahrtszeit betrug rund drei Stunden, berichtete der ÖAMTC. Der Zustrom vor allem aus Bayern war zu diesem Zeitpunkt noch voll im Gang.
Bereits seit 6.00 Uhr gab es beim Tauerntunnel Richtung Süden Blockabfertigung. Im Lauf des Vormittags wuchs der Rückstau aber ständig an, kurz nach 11.00 Uhr erreichte er die 20-Kilometer-Marke. Gegen Mittag meldete der ÖAMTC-Stauflieger anhaltend starken Reiseverkehr aus Bayern, so dass mit einer Entspannung erst in den späteren Nachmittagsstunden zu rechnen ist.
"Bitte Warten" beim Grenzübergang
"Bitte Warten"
hieß es auch beim Grenzübergang Kiefersfelden auf der Inntal Autobahn (A12)
sowie vor dem Karawanken-Tunnel (A11), und zwar wegen der Grenzkontrollen im
Zusammenhang mit der EURO. Neben dem Inntaldreieck kam es auch auf der
gesamten Brennerstrecke wegen Verkehrsüberlastung abschnittsweise zu Staus.
Der Tauerntunnel auf der A10 in Salzburg wird übrigens noch drei Jahre lang das Nadelöhr im Sommerreiseverkehr bleiben. Seit September 2006 wird zwar an der zweiten Röhre durch den Gebirgszug gearbeitet, die Verkehrsfreigabe wird aber erst im Juni 2011 erfolgen.
Unfall auf A2
Ein schwerer Verkehrsunfall mit einem Wohnmobil
hat sich Samstagfrüh auf der Südautobahn A2 in der Oststeiermark ereignet.
Ein tschechischer Lenker war vermutlich aufgrund von Sekundenschlaf von der
Fahrbahn abgekommen, das Kfz schleuderte gegen eine Betonleitwand und
stürzte zur Seite. Ein Beifahrer wurde schwer, zwei weitere wurden leicht
verletzt.
Zu dem Unfall war es laut Autobahnpolizei kurz nach 3.00 Uhr gekommen. Ein 56-jähriger tschechischer Staatsbürger war mit seinem Wohnmobil Richtung Wien unterwegs, als er im Gemeindegebiet von St. Johann in der Haide (Bezirk Hartberg) rechts gegen eine Betonleitwand geriet. Das Fahrzeug stürzte um und blieb seitlich gekippt am ersten Streifen liegen.
Staus bereits am Freitag
Gleich zu Beginn der Reisewelle hatte
es schon am Freitag nahe dem neuralgischen Verkehrspunkt Tauerntunnel
gekracht. An der Mautstelle St. Michael war zu Mittag ein Lastwagen fast
ungebremst in zwei Wohnwagengespanne gerast. Die Folge: Eine Person musste
verletzt ins Spital gebracht werden und die A 10 wurde für
Aufräumungsarbeiten gesperrt.
(Bei
der Mautstelle St. Michael auf der Tauernautobahn raste ein Laster in zwei
Wohnwagen. (c) FF St. Michael)
Bitte warten
Kurze Zeit später hatte sich bereits ein
kilometerlanger Stau gebildet, der am Nachmittag von Minute zu Minute
anwuchs. Eine Umleitung war in dem betroffenen Bereich nicht möglich. Für
heute, Samstag, rechnet der ÖAMTC auf der A10 im selben Bereich wegen
Überlastung mit bis zu 30 Kilometer langen Blechschlangen. Dieter Campregher
von der Informationszentrale: „Unsere Stauberater werden Getränke und
Kinderspielzeug verteilen, damit die Wartezeit schneller vergeht.
Verletzt
Ebenfalls am Weg in den Urlaub kollidierten
Freitagnachmittag zwei Lenker mit ihren Autos in Niederrußbach (NÖ): Fünf
Insassen wurden verletzt, zwei davon schwer. Die Opfer wurden mit
Notarzthubschraubern ins Krankenhaus gebracht. Die Ursache für den Crash war
vorerst noch unklar.
Jetzt geht’s los
In Wien waren Freitagnachmittag sämtliche
Stadtausfahrten verstopft, mit einem richtigen Stauchaos auf allen
Verbindungen rechnen die Verkehrsklubs aber erst für heute. Denn
Zehntausende werden sich im Osten des Landes auf den Weg in die Ferien
machen und diese Wagen-Karawane wird noch durch Urlauber aus der Slowakei,
Tschechien zwei deutschen Bundesländern sowie Dänemark, Niederlande und
Belgien massiv verstärkt.