Alpinist stürzte in Eisspalte: Helfer rutschten aus und fielen auf ihn - tot.
Nur eine Woche vor dem 125-Jahre-Jubiläum der höchsten Wetterstation Europas spielten sich auf dem Gletscher an der Landesgrenze zwischen Salzburg und Kärnten spektakulärer Szenen wie in einem Action-Film ab: Hubert W. (61), Bergsteiger aus der Region, war allein über die eisigen Hänge auf 3.000 Meter unterwegs – und stürzte 20 Meter tiefe in eine Gletscherspalte.
Lebensgefährlich verletzt konnte der Verunglückte selbst per Handy noch die Bergrettung in Heiligenblut alarmieren. Daraufhin wandte sich der Notrufmitarbeiter an die ZAMG-Station: „Friedl, schau du runter!“
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Schneebrücke
Das ließ sich sich der Wetterwart und erfahrene Bergfex Friedl Wallner (54) nicht zweimal sagen. Gemeinsam mit dem 34-jährigen Wiener Gletscherforscher Bernhard Hynek stieg er zum Unglücksort hinab – sie schauten von einer ansonsten stabilen Schneebrücke in die Tiefe zum abgestürzten Bergsteiger. Doch ohne Vorwarnung brach die Brücke ein – und die Helfer wurden selbst in die Tiefe gerissen.
Verschüttet
Dabei dürfte Hubert W. endgültig verschüttet worden sein – er konnte später leider nur noch tot geborgen werden.
Der abgestürzte Wetterwart und der Glaziologe konnten lebend mit Seilen aus der eisigen Spalte geborgen werden – sie wurden vom ÖAMTC-Hubschrauber „Christophorus 7“ und vom Knauss-Heli „Martin 4“ ins Spital Lienz nach Osttirol geflogen.
Spital
Laut Bernhard Niedermoser, dem Chef der Wetterdienststelle Salzburg, dürften seine beiden Mitarbeiter das Bergdrama relativ glimpflich überstanden haben – wobei Friedl Wallner schwerer verletzt wurde als der Wiener, der das Krankenhaus schon wieder verlassen konnte.