Ein anonymer Anrufer löste einen Polizeieinsatz aus. Waffen wurden zwar keine gefunden, aber der Bub wurde dennoch vier Wochen vom Unterricht suspendiert.
Ein Schüler einer Hauptschule im Salzburger Flachgau soll vor zwei Wochen einen Amoklauf geplant haben. Ein anonymer Anrufer alarmierte die Schule und löste einen Polizeieinsatz aus. Waffen wurden keine gefunden, der Bub wurde aber für vier Wochen vom Unterricht suspendiert.
Probleme in der Familie
Den Schüler einer dritten Klasse belasten
Probleme in der Familie. Er gilt schon seit längerem als
verhaltensauffällig. Offenbar erzählte er Mitschülern, er plane eine
Amoklauf und werde eine Schnellschusspistole in die Schule mitnehmen. Ein
besorgter Erwachsener informierte die Schule.
"Die Ankündigung hat sich als nicht zutreffend herausgestellt. Die Polizei ist dem Anruf nachgegangen und hat ermittelt. Der Schüler hatte keine Waffe bei sich und auch im familiären Umfeld keinen Zugang zu einer Waffe", sagte Bezirksschulinspektor Peter Glas. Der Bub sei aufgrund verschiedener anderer Vorfälle suspendiert worden. Er lernt jetzt zu Hause und wird psychologisch betreut. In zwei Wochen darf er wieder in die Klasse zurückkehren.
Der Bezirksschulinspektor nahm auch persönlich Kontakt mit der Mutter auf. Die Zeit der Suspendierung werde mit intensiven Gesprächen genutzt. "Dabei wird der Hintergrund der Verhaltensauffälligkeit ausgeleuchtet." Auch wenn es sich um einen Fehlalarm gehandelt habe, müsse man Ankündigungen über einen Amoklauf ernst nehmen. "Man darf nicht zuwarten, bis die Situation völlig eskaliert", so Glas.
Lehrerin attackiert
Erst
vor zweieinhalb Wochen hatte ein 13-jähriger Schüler einer anderen
Hauptschule im Flachgau eine Lehrerin attackiert. Sie konnte sich nur
mehr mit Hilfe eines männlichen Kollegen und der Direktorin zur Wehr setzen.
Der Bub aus schwierigem Elternhaus wurde ebenfalls für vier Wochen vom
Unterricht suspendiert.
Die Sensibilität für Vorfälle in der Schule ist laut dem Bezirksschulinspektor gestiegen, bei den Suspendierungen gebe es ein jährliches auf und ab. Im Jahresschnitt werden an den Hauptschulen im Flachgau zehn Suspendierungen ausgesprochen. Es gehe darum, die Probleme der Schüler früh zu erkennen und präventive Maßnahmen zu setzen. "Damit bald wieder Normalität einkehrt."