Neuer Abschiebungsfall: Auch in Salzburg soll eine Familie brutal getrennt werden, aber Landespolitiker kämpfen für sie.
Beinahe täglich werden neue Härtefälle bei Asylverfahren in Österreich bekannt. Jetzt ist auch in Salzburg eine Familie von der Abschiebung bedroht: "Ich will keine Almosen, ich bitte nur händeringend um eine humanitäre Niederlassungsbewilligung für meine Familie", fleht Arieta Kryeziu aus dem Kosovo. Arieta wohnt in Eugendorf bei Salzburg und studiert seit vier Jahren, ihr Mann arbeitete in Zell am See. Das Ehepaar hat zwei Kinder: Yll (6) und Rreze (1). Arieta hat den Antrag auf humanitäre Niederlassung schon im Jahr 2005 gestellt, aber noch keine Antwort bekommen. Nun will die Bezirkshauptmannschaft Vater und Sohn ausweisen, die Familie würde auseinandergerissen werden. Nur 12.000 Euro Sicherheitsleistung könnten den Abschub ins Kosovo noch abwenden.
Politik hilft
Der Fall löste eine Welle der Solidarität aus: Der
dritte Landtagspräsident Wolfgang Saliger (ÖVP) will die 12.000 Euro
Sicherheitsleistung aus dem Fond der Initiative Pro Flachgau zur Verfügung
stellen. Weiters appellierte er bei einem Treffen an Minister Günther
Platter (VP): "Es kann nicht sein, dass diese Familie auseinandergerissen
wird." Die Salzburger Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (SPÖ) betont zudem:
"Wir bemühen uns intensiv, in dem Fall zu helfen. Zuerst muss die materielle
Absicherung der Familie geklärt werden, dazu werde ich selbst beitragen.
Dann sollte geklärt werden, ob es nicht möglich ist, dass die Familie durch
eigene Arbeit abgesichert werden kann."
Behörden beschwichtigen
Inzwischen beschwichtigt auch die
zuständige BH in Eugendorf. Die Ausweisung sei nicht akut, sagt die
Fremdenpolizei. Die Einleitung des Ausweisungsverfahrens sei erst ein
Anfang, es wären noch viele Rechtsmittel offen.