Erst vor zwei Wochen wurde ein Landwirt durch einen Bären leicht verletzt.
Im Salzburger Lungau ist erneut ein Bär gesichtet worden. Zwei Wochen nachdem ein 71-jähriger Landwirt beim Zusammentreffen mit einem Braunbären leicht verletzt worden ist, hat ein Bauer am Freitag gegen 11.00 Uhr im Bereich des "Ochsenforstes" bei Göriach wieder einen Bären entdeckt. Ob es sich um das gleiche Tier handelte, stand nicht fest, es schien aber wahrscheinlich.
Der Landwirt hatte laut ersten Informationen Unruhe bei seinen Tieren bemerkt und aus Routine nachgesehen. Nachdem ihm der Grund für die Unruhe zuerst nicht aufgefallen ist, entdeckte er - bereits am Heimweg - von seinem Auto aus in rund 15 Metern Entfernung den Bären. Das Tier war zu diesem Zeitpunkt rund 100 Metern von den Rindern entfernt.
"Im Rahmen der Sichtung ist es zu keiner Verletzung gekommen. Es gab keinen direkten Kontakt zwischen Tier und Mensch", sagte der zuständige Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP) am Freitagnachmittag. "Die Schilderungen des betroffenen Landwirts sind für die Experten sehr plausibel, nachvollziehbar und absolut glaubwürdig. Sobald Bärenanwalt Georg Rauer (er weilt momentan im Ausland; Anm.) in den Lungau kommen kann, wird er auch diesen Fall ganz genau untersuchen."
Die Bewohner der Gemeinde wurde unterdessen durch die Freiwilligen Feuerwehr über die Bärensichtung informiert. Schwaiger leitete in Abstimmung mit der Bezirkshauptmannschaft Tamsweg alle weiteren Schritte ein und ersuchte die Bevölkerung, sich im Falle weiterer Sichtungen umgehend bei der BH (Telefon: 06474/6541-0) zu melden.
Einem Sprecher Schwaigers zufolge wurden noch am Freitag nach ersten Spuren gesucht. Vor allem eine DNA-Probe könnte laut Bärenanwalt Rauer bei der Identifikation des Tieres und damit bei eine Einschätzung der Gefährlichkeit des Bären helfen.
Am 23. September wurde auf einer Alm am Schwarzenberg bei Thomatal (Lungau) ein 71-jähriger Landwirt von einem Bär leicht verletzt. Auch dieser Mann hatte Unruhe bei seinen Tieren bemerkt. Als er nachschaute, sah er plötzlich einen Bär vor sich. Als der Landwirt daraufhin langsam rückwärtsging, stolperte er. Das dürfte die Neugier des Tieres geweckt haben. Als sich der Mann aufrappelte, verpasste ihm das Wildtier einen leichten Prankenhieb. In der Folge stellte sich der Landwirt tot, bis der Bär das Interesse an ihm verlor und das Weite suchte. Der Mann meldete den Vorfall erst zwei Tage später, bei einem Lokalaugenschein mit Bärenanwalt Georg Rauer am 26. September konnten weder Spuren noch genetisch verwertbares Material wie Haare oder Losungen gefunden werden.